In diesem Artikel möchte ich euch eine Therapieform vorstellen, die nahezu frei von Nebenwirkungen ist und mit der sich eine Vielfalt an körperlichen, psychischen und emotionalen Beschwerden effektiv behandelt lässt. Die Cranio-Sakral-Therapie setzt an der Wirbelsäule und den Schädelknochen an und übt deshalb eine sehr direkte Wirkung auf unser Zentrales Nervensystem (ZNS) aus. Da das ZNS über die Nervenbahnen mit dem gesamten Körper in Verbindung steht, können durch diese Therapiemethode Störungen in allen Bereichen behandelt werden.
Was ist die Cranio-Sakral-Therapie (CST)?
Die Cranio-Sakral-Therapie arbeitet mit dem Schädelknochen, der Wirbelsäule, der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit, dem zentralen Nervensystem und den Spinalnerven.
Die CST ist eine manuelle, also mit den Händen ausgeführte Behandlungs- und Heilmethode, und vermutlich schon so alt, wie die Menschheit selbst. Sie entwickelte sich aus den beiden sehr alten Heilkünsten des „Knochenrichtens“ und „Handauflegens“, aus denen auch die Chirotherapie und die Osteopathie entstanden sind. Im Gegensatz zur Chirotherapie, in der verschobene Knochen zum Teil mit gewaltigem Krafteinsatz wieder eingerenkt werden, arbeitet die CST meistens nur mit einem sehr sanften Druck oder Zug von wenigen Gramm!
Oft geht es sogar nur darum, die Eigenbewegungen eines Knochens oder einer Struktur zu unterstützen oder diesen nur sanft zu begleiten. Die CST arbeitet am Cranio-Sakralen-System (CSS) unseres Körpers, woher sich auch der Name ableitet. „Cranium“ ist das lateinische Wort für Schädel und „Sakrum“ bedeutet wörtlich übersetzt Kreuzbein. Der Schädel ist der obere Pol des CSS. An ihm hängt die Wirbelsäule, deren Basis aus dem Kreuzbein besteht, das den unteren Pol bildet. Das CSS beinhaltet unser Zentrales Nervensystem (ZNS), bestehend aus Gehirn und Rückenmark. Das ZNS steuert und reguliert alle körperlichen und geistigen Vorgänge. Störungen des CSS wirken sich direkt auf das ZNS aus, wodurch es zu vielen unterschiedlichen Störungen im Bereich des Körper und des Geistes kommen kann.
Das CSS besteht aus:
- dem Zentralen Nervensystem, das von Gehirn und Rückenmark gebildet wird und die Steuer- und Koordinationszentrale von Körper und Geist darstellt,
- den Spinalnerven, die aus dem Rückenmark austreten und in das periphere Nervensystem übergehen, das alle Organe, Drüsen, Muskeln, Gefäße usw. des Körpers erreicht und mit dem ZNS verbindet,
- den Schädelknochen und den bindegewebigen Strukturen des Schädels, mit den harten und weichen Hirnhäuten,
- der Wirbelsäule und den einzelnen Wirbelkörpern, den Wirbelgelenken, den äußeren Bändern, Sehnen und Faszien und dem inneren Duralschlauch, der das Rückenmark umgibt,
- der Gehirn- Rückenmarkflüssigkeit, dem Liquor cerebrospinale, in dem das Gehirn und das Rückenmark sozusagen schwimmen. Der Liquor wird ungefähr alle sechs Sekunden in den Ventrikeln des Gehirns neu gebildet und in das CSS gepumpt. Pro Minute werden ungefähr 0,3-0,6 cm³ Liquor produziert, wodurch der Druck im Inneren des CSS deutlich fühlbar und messbar ansteigt.
Das Cranio-Sakrale-System steht mit dem ganzen Körper in Kontakt
Das CSS beinhaltet unser Zentrales Nervensystem, das alle körperlichen, geistigen und seelischen Vorgänge koordiniert. Über die Spinalnerven und das periphere Nervensystem ist das ZNS mit allen Bereichen des Körpers verbunden und reguliert die Aufrechterhaltung aller Körperfunktionen. Gleichzeitig ist unser ZNS für alle geistigen und emotionalen Vorgänge, wie auch unsere Sinneswahrnehmungen zuständig. Kommt es zu Störungen im CSS, wirkt sich das direkt auf das ZNS und kann so zu Beschwerden in allen Bereichen des Körpers, aber auch des Geistes und der Psyche führen.
Störungen am Cranio-Sakralen-System wirken direkt auf das ZNS
Kommt es an irgendeiner Stelle des CSS zu einer Störung, z. B. durch einen verschobenen Wirbel, bedeutet das eine Stresssituation für das entsprechende Areal des Nervensystem. Der Informationsfluss ist nun an dieser Stelle in beide Richtungen verändert: Die Region, die im Körper durch diesen Bereich versorgt wird, bekommt unzureichende oder falsche Signale. Gleichzeitig werden aber auch Fehlinformationen nach oben zum Gehirn gesendet. So kann eine Störung an einer beliebigen Stelle des CSS zu unerklärlichen Symptomen und Beschwerden im ganzen Körper, an jedem Organ, jeder Hormondrüse, aber auch im Denken und in unserer Psyche führen.
Folgende Beschwerden können von einer Störung des Cranio-Sakralen-Systems herrühren:
Kommt es beispielsweise durch durch einen verschobenen Wirbel zu einer Störung im Cranio-Sakralen-System, wirkt sich das auf den betreffenden Bereich des Nervensystems aus und kann zu unerklärlichen Symptomen führen.
- Kopfschmerzen, insbesondere Spannungskopfschmerzen und Migräne
- Störungen der Seh- und Hörfunktion verschiedenster Art
- Tinnitus als häufig auftretende Störung des Gehörsinns
- Schwindel und Gleichgewichtsstörungen
- Konzentrationsstörungen
- Depressionen
- Störungen und Veränderungen der Persönlichkeit und des Charakters
- Probleme der motorischen und intellektuellen Entwicklung bei Kindern
- Kieferfehlstellungen
- nächtliches Zähneknirschen
- Sprachprobleme
- Atemprobleme in den oberen Atemwegen
- Nackenprobleme, wie chronische Verspannungen und Steifigkeit, eingeschränkte Beweglichkeit, Schiefhals und Fehlhaltungen von Kopf und Schultern
- Rückenschmerzen aller Art
- Bandscheibenvorfälle, oft nach langjähriger CSS-Blockade
- Brustschmerzen, Brustenge und Atemnot
- Herzstechen und Herzbeschwerden verschiedenster Art, wie Druckgefühl, Herzrasen, erhöhter oder zu niedriger Blutdruck
- Kurzatmigkeit und eingeschränkte Atemfunktion
- Verdauungsbeschwerden, wie Sodbrennen und Aufstoßen, Übelkeit, Reizdarmsyndrom, Verstopfung, Durchfall usw.
- Probleme beim Wasserlassen und Funktionsstörungen der Blase
- sexuelle Verklemmtheit, Erektionsprobleme, Scheidenkrämpfe, Frigidität
- veränderte Beckenhaltung- und Beweglichkeit
- Überlastungs- und Abnutzungserscheinungen der Hüft-, Knie- und Fußgelenke
- veränderte Körperhaltung und veränderte Bewegungsmuster
Es kommt häufig vor, dass der behandelnde Arzt ein völlig gesundes Organ diagnostiziert und der Patient mit „diffusen Beschwerden“ psychosomatischer Herkunft wieder nach Hause geschickt wird. Die Ursache liegt nicht selten in einer Störung des CSS, wie z. B. einer Wirbelblockade oder einer Verschiebung der Schädel- oder Beckenknochen. Indem die Störung durch eine Cranio-Sakral-Therapie behoben wird, verschwindet die Ursache und so auch die Beschwerden.
Was passiert genau bei der Cranio-Sakral-Therapie (CST)?
Bei einer CST geht es darum, Störungen des CSS aufzuspüren und dann den Körper dabei zu unterstützen, sich davon wieder zu befreien. Normalerweise ist unser Körper selbst in der Lage, kleinere Störungen selbst wieder aufzulösen, was z. B. oft durch Eigenbewegungen nachts im Schlaf geschieht. In manchen Fällen reicht das jedoch nicht aus und es kommt zu länger anhaltenden Störungen, die dann zu Beschwerden führen. Ein wichtiges diagnostisches Werkzeug zum Aufspüren solcher Blockaden und Störungen ist die sogenannte „Craniale Welle“ oder der „Craniale Puls“. Diese entstehen durch einen fühlbaren Druckanstieg im ganzen CSS, der durch die Neubildung des Liquors im Gehirn verursacht wird.
Ungefähr sechsmal pro Minute wird eine neue Liquormenge von den Hirnventrikeln ins CSS gepumpt. Dann steigt der Druck im Inneren der Hirnhäute des Schädels an und es kommt aufgrund einer gewissen Elastizität zu einer deutlich fühlbaren Ausdehnung und Bewegung der Schädelknochen. Die Welle beginnt im Kopf und verläuft durch den gesamten Duralschlauch im Inneren der Wirbelsäule bis zum Kreuzbein und zum Becken. Da alle Knochen des CSS eine gewisse Beweglichkeit aufweisen, führt die craniale Welle in allen Bereichen des Systems zu einer Eigenbewegung der Knochen und Gewebe. Diese Eigenbewegung verläuft in einem gewissen Rhythmus und lässt sich mit entsprechender Übung im ganzen Körper wahrnehmen.
Der Craniosakraltherapeut fühlt jetzt an verschiedenen Stellen des Systems („Lauschstationen“), ob diese Eigenbewegung vorhanden ist und welche Qualität sie hat. Man achtet darauf, ob sich die Welle im ganzen Körper gleichmäßig spüren lässt, oder, ob es auffällige Unregelmäßigkeiten zwischen verschiedenen Bereichen gibt. Manchmal kommt es vor, dass man auf sogenannte „taube Stellen“ trifft, an denen keinerlei Eigenbewegung stattfindet. Das deutet auf Blockaden, oft in Form von Gelenk- und Knochenverschiebungen, chronischen Muskelverspannungen oder Verkürzungen hin. Auch eingeschränkte und unregelmäßige Bewegungsmuster können auf Störungen hindeuten.
Die eigentliche Kunst bei dieser Behandlungsform besteht darin, Unregelmäßigkeiten und taube Stellen aufzuspüren und diese wieder in den Grundrhythmus der cranialen Welle zu integrieren. Dazu leistet der Therapeut lediglich „Hilfestellung“ und unterstützt die Eigenregulation des Systems, manchmal durch minimalen Druck oder Zug von wenigen Gramm. Dabei folgt er intuitiv der Eigenbewegung des gesamten Systems und umliegender Strukturen.
Eine Behandlung beginnt oft an den Schädelknochen, da hier der Ursprung der cranialen Welle liegt, und man sie dort entsprechend gut wahrnehmen kann. Unsere Schädelknochen stehen wie die Zahnräder eines Uhrwerks miteinander in Verbindung und reagieren mit einer gleichmäßigen Ausdehnung auf die Ausdehnung im Inneren. Vom Schädel arbeitet sich Therapeut nun die Wirbelsäule hinab bis zum Kreuzbein und zum Becken vor und überprüft so nach und nach das ganze System. In manchen Fällen ist auch die umgekehrte Reihenfolge vom Becken nach oben zum Kopf sinnvoll. Das Ziel einer Behandlung ist, dass alle Anteile des CSS wieder in den ursprünglichen Rhythmus der cranialen Welle kommen. Manchmal ist dies schon nach einer einzigen Sitzung der Fall, manchmal sind mehrere Behandlungen im Abstand von ein bis zwei Wochen nötig. Eine CST trägt mit dazu bei, dass wir wieder in unseren Rhythmus kommen und ist eine sehr effektive Methode, um die Folgen von dauerhaftem Stress, emotionalem Kummer, wie auch inneren und äußeren Spannungen, entgegen zu wirken. Ein enormer Vorteil ist weiterhin, dass es keinerlei Nebenwirkungen gibt und eine Behandlung sich wohltuend und heilsam auf Körper, Geist und Seele auswirkt.
Falls Du selbst oder jemand aus Deinem Umfeld an Beschwerden leidet, deren Ursache bislang nicht auffindbar war, und deren Symptomatik zu den oben aufgezählten Folgen einer CSS-Blockade passt, könnte eine Cranio-Sakral-Therapie möglicherweise die Lösung bieten. Im Folgenden findest Du weiterführende Hinweise, falls Du einen ausgebildeten Craniosacraltherapeuten oder mehr Informationen zu dieser Behandlungsform suchst.
Quellen und vertiefende Literatur:
„Aus der Mitte des Herzens lauschen“, Band 1+2, von Hugh Milne
„Craniosacral-Selbstbehandlung: Wohlbefinden und Entspannung durch sanfte Berührung“, von Daniel Agustoni
„Craniosacral-Rhythmus: Praxisbuch zu einer sanften Körpertherapie“, von Daniel Agustoni
„Auf den inneren Arzt hören: Eine Einführung in die Craniosacrale Therapie“, von John E. Upledger
„Craniosacrale Osteopathie in der Kinder- und Erwachsenenpraxis: Eine neurophysiologische Technik“, von Juan Antonio Lomba
Ausgebildete Therapeuten findest Du hier:
- www.cranioverband.org
- www.upledger.de
- www.craniosacral-portal.de
- www.cranioschule.at
- www.milneinstitute.com
Zusammenfassung
Und wie geht es weiter ???
Sehr ausführlicher Artikel, aber wenig hilfreich.......
BITTE Rückruf und Termin
Suche dringend baldigst sanfte Craniosocraltheraphie .Behandlung TEL varel O4451 2121 ursula.golder@t-online.de
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Ich würde gern Adressen in und um Oldenburg bekommen für die Cranio-Sacrale Behandlungen.
Ich selbst biete sie auch ab und zu noch an . Unter www.seelenraum-golder.de
Gelernt habe ich diese behutsame und hilfreiche Therapie in einem wöchentlichen Seminar in Hamburg bei Dr. med. Richard Royster aus Amerika.
Founder Royster Institut aus der USA
Ich würde mich freuen, wenn ich eine Antwort bekäme.