Als „fettiger Snack“ waren Nüsse eine Zeit lang eher verschrien. Heute ist die Wissenschaft der Ansicht, dass sie durchaus eine gesunde Ergänzung auf unserem Speiseplan darstellen. Besonders für Menschen, die auf tierische Produkte verzichten, stellen sie eine perfekte Quelle für Proteine und ungesättigte Fettsäuren, wie zum Beispiel Omega 3, dar. Ein spezieller Weg, die guten Inhaltsstoffe der Nuss noch zu potenzieren und für den Körper gleichzeitig besser zugänglich zu machen, stellt die sogenannte „Aktivierung“ von Nüssen dar. Was das bedeutet und wie es funktioniert, erfährst Du in diesem Artikel.
Die Haselnuss – noch nahrhafter, wenn sie vor dem Genuss aktiviert wurde
Es geht um die Nuss
Nuss ist nicht gleich Nuss. Wie bei allen Lebensmitteln gilt es hier auf die Qualität zu achten! Zu bevorzugen sind Produkte aus biologischem Anbau und solche, die nicht geröstet wurden. Durch das übermäßige Erhitzen werden nämlich die wertvollen ungesättigten Fettsäuren zerstört. Auch die Beimischung von billigem Pflanzenöl, Salz oder Geschmacksverstärkern macht aus dem gesunden Nahrungsmittel eine Belastung für Kreislauf und Verdauung.
In der Natur ist es so, dass die Nüsse von den Bäumen fallen und allmählich vom Regen eingeweicht werden, bis sie schließlich zu keimen beginnen. So haben bereits unsere Urahnen beim Sammeln den riesigen Vorteil gehabt, auf aktivierte Nüsse zu stoßen. Die Bezeichnung „aktiviert“ bezieht sich darauf, dass die Nüsse im Prozess sind, ihre ganze Energie in das Hervorbringen eines Baumes zu stecken. Das Wachstum wurde also durch den ausführlichen Kontakt mit Wasser „aktiviert“. Auch die Azteken haben später diesen natürlichen Vorgang imitiert und ihr Sammelgut in Meerwasser eingeweicht, ehe sie es für die Lagerung in der Sonne trockneten.
Aktivierte Nüsse sind bekömmlicher und gehaltvoller
Die Aktivierung der Nüsse durch den längeren Kontakt mit Wasser hat gleich mehrere positive Konsequenzen: Beim Einweichen wird eine bioaktive Substanz, die Phytinsäure, deaktiviert. Eigentlich verhindert sie ein frühzeitiges Auskeimen des Samens, indem sie Phosphat und Kationen wie Kalium, Magnesium und Calcium bindet. Erst wenn über längere Zeit ausreichend Feuchtigkeit zur Verfügung steht, wird die Phytinsäure abgebaut und die Nährstoffe werden freigegeben. Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, warum die Aufnahme von Nährstoffen für den Menschen aus nicht-aktivierten Nüssen erheblich eingeschränkt ist. Außerdem ist Phytinsäure zusammen mit den Tanninen für den teilweise bitteren Nachgeschmack bei Nüssen verantwortlich. Aktivierte Nüsse sind davon weitestgehend befreit und somit viel leckerer.
Weiterhin nimmt man an, dass Phytinsäure in größeren Mengen zu Unverträglichkeiten führen kann. So werden zum Teil die weit verbreiteten Allergien gegen Nüsse erklärt. Aktivierte Nüsse schmecken also nicht nur besser und sind optimal verwertbar für den menschlichen Organismus, sie stellen zugleich die wichtigen Omega 3-Fettsäuren zur Verfügung und liefern obendrein noch eine höhere Menge an Mineralstoffen und Vitaminen. Besonders Walnüsse besitzen einen hohen Anteil an Omega 3-Fettsäuren. Dieses soll sowohl das schädliche LDL-Cholesterin senken als auch entzündungshemmend und stimmungsaufhellend wirken. Eines der besten Verhältnisse von Omega 3- zu Omega 6-Fettsäuren weisen übrigens Hanfnüsse auf.
Nüsse selber aktivieren – so geht’s!
Hier ein notorischer Liebhaber von aktivierten Nüssen bei der Nahrungsaufnahme
Nun hast Du natürlich die Möglichkeit, im Handel erhältliche Nüsse daheim selbst in Wasser einzulegen. Achte beim Kauf darauf, dass es sich um rohe Nüsse handelt, sonst funktioniert die Aktivierung nicht!
Zum Einweichen eignet sich am besten Wasser mit ein wenig Meer- oder Himalyasalz. Härtere Nüsse solltest Du über Nacht in einem Salzwasserbad liegen lassen; weichere Nüsse sind bereits nach ca. 4 Stunden aktiviert. Wichtig ist es, das Einweich-Wasser anschließend wegzuschütten und die Nüsse gründlich zu waschen, damit alle ungesunden und bitteren Rückstände abgespült werden. Nun kann man sich direkt ein leckeres Müsli oder eine andere Mahlzeit mit den noch weichen Nüssen zubereiten. Möchte man lieber etwas knabbern oder nur einmal für einen längeren Zeitraum auf Vorrat einweichen, kann man die aktivierten Nüsse auch trocknen. Wer den puren Nussgeschmack etwas verfeinern möchte, kann vor dem Trocknen beispielsweise Zimt oder rohes Kakaopulver über die Nüsse streuen. Zum Trocknen eignet sich ein Dehydrator oder Du schiebst die Nüsse für ungefähr 12 Stunden bei maximal 48 Grad in den Backofen. Anschließend solltest Du sie in einer luftdichten Box kühl lagern.
Du kannst aktivierte Nüsse natürlich auch bei uns kaufen. Die Raw Ecstasy Nüsse in unserem Shop werden in einer besonderen Lösung mit Himalaya-Salz eingeweicht und garantiert unter einer Temperatur von 47 Grad getrocknet. So bleiben alle guten Nährstoffe erhalten und die Rohkostqualität ist sichergestellt. Sowohl die aktivierten Schokomandeln, die Schokowalnüsse sowie die in einer leckeren Wasabi-Soße eingelegten Mandeln und Walnüsse haben Gourmetqualität und schmecken unglaublich lecker. Eine besonders köstliche und süße Alternative zu herkömmlichen Nussaufstrichen bietet die Schoko-Mandelcreme auf Basis aktivierter Mandeln.
Quellen:
1. http://www.acti-nuts.com/
2. https://naturallyariana.com/2015/04/26/hole-mehr-aus-deinen-nuessen-und-samen/ (Quelle mittlerweile offline)
3. http://www.katharinakocht.com/liebe-fructose-wir-mussen-uns-leider-voneinander-trennen-dafur-schoner-snacken-mit-aktivierten-nussen-projekt-zuckerfrei-woche-3-2/ (Quelle mittlerweile offline)
4. https://de.wikipedia.org/wiki/Phytins%C3%A4ure
Aktivierte Nüsse
Das interessiert mich auch sehr. Oder zumindest die Erfahrung seitens Rohköstlern, die es mit Salz benutzen.
Aktivierte Nüsse
Ich habe bei einigen Autoren, etwa Henning Müller-Burzler oder Josef Stocker, der sich auf Müller-Burzler beruft, gelesen, dass rohe Nüsse niemals zusammen mit Salz, mit Elektrolyten im Allgemeinen verzehrt werden sollten, da es dabei zu drastischen Darmstörungen kommen kann. Wie sind Ihre oder Deine Erfahrungen? Mich würde das schon interessieren, wenn es sich um Erfahrungen handelt, die über wirklich mehrere Jahre gemacht wurden im Zusammenhang mit Salzen und rohen Nüssen!