Buchweizen: Das anspruchslose, robuste Pseudogetreide gedeiht auch in Mitteleuropa. Mit Weizen hat er nichts gemeinsam.
In letzter Zeit hört und liest man immer häufiger vom sogenannten „Pseudogetreide“. Was soll denn das wieder für ein neuer Trend sein? Oder versteckt sich gar genmanipuliertes Getreide dahinter? Wir gehen den Fragen rund um Pseudogetreide auf den Grund und möchten uns dabei vor allem dem Buchweizen widmen.
Der Unterschied zwischen Getreide und Pseudogetreide
Vorab: Keine Sorge, bei Pseudogetreide handelt es sich nicht um irgendein genmanipuliertes Saatgut-Experiment von Monsanto. Vielmehr können die schon seit Jahrtausenden auf unserem Planeten kultivierten Pseudogetreidearten Quinoa, Buchweizen und Chia mit ihrem Nährstoffreichtum und ihrer Robustheit in Sachen Anbaubedingungen unsere tägliche Ernährung auf ein neues Level heben.
In der Küche überwiegen hier die ernährungsphysiologischen Gründe, warum zwischen Getreide und Pseudogetreide unterschieden werden sollte. Pseudogetreidearten enthalten nämlich im Gegensatz zu den gängigen Getreidearten wenig bis gar kein Gluten – weshalb sie für Menschen, die an Zöliakie und Glutenunverträglichkeit leiden, bestens geeignet sind.
„Echtes“ Getreide ist uns allen in unseren Breitengraden wohlbekannt - dazu gehören Mais, Mohrenhirse, Dinkel, Roggen, Weizen, Hafer, Gerste, Hirse und Reis.
Getreide und auch Pseudogetreide spielen in der Geschichte der Menschheit schon sehr lange eine wichtige Rolle. Vor allem Pseudogetreidearten sind schon ewig ein Begleiter in Sachen Ernährung des Menschen – werfen wir doch einmal einen Blick auf die Geschichte von Buchweizen und Co.:
Pseudogetreide und die menschliche Ernährung: Eine Erfolgsgeschichte
Schon die Inkas schätzten die robusten und nahrhaften Pseudogetreidearten: Seit mehr als 6.000 Jahren gehören beispielsweise die Samen der Quinoa-Pflanze, die in den Andenregionen wächst, zu den Grundnahrungsmitteln der Bevölkerung. Auch „Gold der Inkas“ genannt, gedeiht sie sogar in den kargen, steinigen Böden auf über 4.000 Metern Höhe über dem Meeresspiegel – ist also äußerst robust und unkompliziert anzubauen.
Auch Amaranth kann da mithalten: Wie auch Quinoa gehört er seit Jahrtausenden zu den Grundnahrungsmitteln der südamerikanischen Einheimischen. Echtes Getreide, unter anderem Mais, gedeiht in den wenig fruchtbaren Böden der Anden nicht – daher war Pseudogetreide für die Inkas und Azteken überlebenswichtig. Für deren Nachfahren gilt dies teilweise auch heute noch. Auch das schnelle Wachstum der Pflanzen ist außergewöhnlich: Amaranth und Quinoa wachsen innerhalb von etwa sechs Monaten um die zwei Meter hoch und bilden dabei die Fruchtstände mit den senfkornartigen Samen.
Auch Chia-Samen werden schon seit Jahrtausenden geschätzt, sie gelten als Heilsamen der Maya. Besonders der Fettgehalt in Chia ist nennenswert, was die Samen zu einem wichtigen Energielieferanten für die mexikanische Bevölkerung machte und macht: 30 Gramm von 100 Gramm Chia-Samen bestehen aus Fett - dabei handelt es sich aber zu 80 Prozent um gesunde, mehrfach ungesättigte Fettsäuren. [1]
Buchweizen ist unter anderem ein wertvoller Magnesiumlieferant.
Buchweizen: Vielseitig und gesund
Das vierte Pseudogetreide im Bunde, der Buchweizen, blickt ebenfalls auf eine lange Geschichte zurück. Und: Er ist immer mehr im Kommen, was auch einen guten Grund hat. Buchweizen ist nämlich sehr gesund, steckt voller wichtiger Vitalstoffe und wirkt basisch. Zudem ist er, wie eben auch die anderen Pseudogetreidesorten, glutenfrei. In Fernost, besonders in China, wird der Buchweizen schon seit 4.500 Jahren als nahrhaftes Lebensmittel geschätzt.
Über die Herkunft von Buchweizen
Buchweizen ist ursprünglich eine Wildpflanze, die vor allem in Zentral- und Ostasien hervorragend gedeiht. Der Buchweizen bevorzugt nämlich ein feuchtwarmes Klima. Hier in Deutschland findet er sich beispielsweise auf der Lüneburger Heide. Er wächst vorwiegend an Waldrändern und sandigen Böden. Da diese Bedingungen vorwiegend in Asien zu finden sind, wird er meist aus China importiert.
Der botanische Name der Pflanze, die zu den Knöterichgewächsen gehört, lautet Fagopyrum. Die Ähnlichkeit der Früchte mit den inländischen Bucheckern hat dem Buchweizen diesen deutschen Namen verliehen.
Neben seiner Beliebtheit in China ist Buchweizen auch in Japan seit 3.500 Jahren bekannt und kam zu Zeiten des Mittelalters nach Europa. Im Rheinland wurde er dann im 13. Jahrhundert kultiviert und in Österreich um das 15. Jahrhundert herum angebaut.
Wie auch die anderen Pseudogetreideformen erfreut sich Buchweizen immer höherer Beliebtheit – er kann eben auch dort angebaut werden, wo manche herkömmlichen Getreidesorten nie gedeihen würden. So eignen sich unter anderem auch Moorgebiete dafür. Ein weiterer Vorteil, den die Pflanze zu bieten hat: Sie kann dazu beitragen, dass Böden wieder fruchtbar wurden, da sie in der Lage ist, Stickstoff zu binden.
Auch Bienen finden Gefallen an der vielseitigen Pflanze: Sie empfinden die weißen bis hell rosafarbenen Blüten als besonders ansprechend und können einen hohen Ertrag ernten und davon gut leben. Dass Bienen ein wichtiger Indikator für ein intaktes Öko-System sind, ist bekannt: Geht’s den Bienen gut, geht’s uns allen gut. [2]
Buchweizen weist antioxidative Eigenschaften auf
Buchweizen ist neben den oben genannten positiven Auswirkungen auf die Umwelt reich an Rutin. Diesen Farbstoff bilden viele Pflanzen zum Schutz vor UV-Strahlung. Auch auf den menschlichen Körper wirkt er schützend und gesundheitsfördernd. So kann die antioxidative Wirkung des Rutins vor frühzeitiger Hautalterung schützen, Entzündungsprozesse hemmen und auch die Gefäßwände stärken. [3]
Mineralstofflieferant Buchweizen
Buchweizen enthält auch die wichtigen Mineralstoffe Mangan, Magnesium und Kupfer. Eine Tasse Buchweizenkörner kann 21 Prozent des täglichen Magnesiumbedarfs und 12 Prozent des menschlichen Bedarfs an Phosphor und Kupfer decken. Sie bilden damit eine sehr hochwertige Quelle für diese Mineralstoffe. [4]
Wieso die Zufuhr von Mineralien aus der Nahrung für den Organismus so wichtig sind, fragst Du Dich? Dafür gibt es eine einfache Antwort: Der Körper kann Mineralien nicht selbst bilden. Sie sind aber an essentiellen Stoffwechselprozessen beteiligt und sollten daher dem Körper in ausreichenden Mengen zugeführt werden.
Fehlen die Mineralstoffe, zieht dies häufig unschöne Symptome nach sich. So kann sich ein Mangel an Magnesium in unangenehmen Muskelzuckungen und Kopfschmerzen äußern, da Magnesium einen wichtigen Beitrag zur Muskelfunktion leistet und auch Verspannungen lindern kann. Kupfer ist für den Menschen und die meisten Tiere ein lebensnotwendiges Spurenelement, das einerseits zum Aufbau von Blut nötig ist und zudem als Bestandteil verschiedener Enzyme fungiert. [5]
Über Buchweizen und seinen Beitrag zur Proteinbedarfsdeckung
Buchweizen glänzt also nicht nur dadurch, dass er kein Gluten enthält, er strotzt vielmehr nur so vor Nährstoffen. So auch kann man ihn auch zu den hochwertigen pflanzlichen Eiweiß-Lieferanten zählen: Buchweizen enthält zwar prozentual etwas weniger Protein als Weizen - dafür liefert er alle acht essentiellen Aminosäuren in einem optimalen Aminosäureprofil, weshalb er viel besser zur ausreichenden Deckung des täglichen Eiweißbedarfs von Veganern geeignet ist. [6]
Gekeimter Buchweizen: Welche Vorteile hat das Keimen?
Bestimmt hast Du auch schon von gekeimtem Buchweizen gelesen oder gehört. Warum das Keimen von Getreidearten in gesundheitlicher Hinsicht vorteilhaft ist, möchte ich Dir im Folgenden verraten.
Glutenfrei, gesund und robust: Buchweizen klingt zu schön, um wahr zu sein, denkst Du? Nun ja, einen kleinen Haken an der Sache gibt es doch: Die im Pseudogetreide enthaltene Phytinsäure. Diese kann Mineralien aus der Nahrung an sich binden, weshalb diese dem Körper dann nicht mehr in dem Ausmaß zur Verfügung stehen.
Also doch beim normalen Getreide bleiben oder ganz darauf verzichten? Nein, das musst Du keineswegs! Es gibt eine sehr einfache Methode, um das „Problemchen“ mit der Phytinsäure zu umgehen.
Ob in süßen oder deftigen Gerichten, als Rohkost oder gekocht, Buchweizen überzeugt auf ganzer Linie.
Die Lösung lautet: Keimen lassen. Durch das Einweichen beim Keimen wird das Enzym Phytase aktiviert, welches dann nach und nach die Phytinsäure abbaut. Das macht Getreide und Pseudogetreide leichter verdaulich und besser verwertbar. Zudem ist es ein Qualitätsmerkmal, wenn Getreide keimt. Weiterer Vorteil: Viele Enzyme und Vitamine bilden sich erst dann, wenn das Getreide gekeimt ist. [7]
Buchweizen in der Küche: Ein echter Allrounder
Buchweizen ist für seine vielseitigen Anwendungsgebiete in der Küche bekannt. Zum Backen eignet er sich nur bedingt, da ihm das Klebereiweiß Gluten fehlt, aber für die rohköstliche Küche ist er wie gemacht. So können die ganzen Körner und der Schrot für Rohkosttorten, Suppen, Füllungen, Risotto und Salate verwendet werden. Auch als köstliche und sättigende Beilage ist Buchweizen bestens geeignet.
Es gibt auch Flocken für Müslis oder Buchweizen-Mehl zur einfachen Beigabe in Bowls oder Smoothies. Buchweizen als geschältes Korn findet man in heller und dunkler Ausführung.
Ob in salzigen oder süßen Gerichten – der leicht nussig schmeckende Buchweizen überzeugt auf ganzer Linie. [8]
Buchweizen im Regenbogenkreis-Onlineshop
Na – haben wir Dich von der wundersamen Wirkung und Vielseitigkeit von Buchweizen überzeugen können? Dann solltest Du bei uns im Onlineshop vorbeischauen: Wir bieten dort neben gesundem gekeimten Bio-Buchweizen auch unser Buchweizenmüsli mit vitalstoffreichen Zutaten in Bio- und Rohkostqualität und energiespendende, rohköstliche Buchweizentaler!
Quellenangabe:
(1) http://www.coopzeitung.ch/Pseudogetreide_+Altbekannt_+neu+entdeckt (Quelle mittlerweile offline)
(2) http://www.naturinstitut.info/buchweizen.html
(3) http://www.naturheilt.com/heilpflanzen/buchweizen.html
(4) https://www.eatmovefeel.de/buchweizen/ (Quelle mittlerweile offline)
(5) https://www.netdoktor.at/laborwerte/mineralstoffe-6684727 (Quelle mittlerweile offline)
(6) https://www.zentrum-der-gesundheit.de/buchweizen.html
(7) http://histaminentzug.de/pseudogetreide-keimen/
(8) https://gesund.co.at/buchweizen-25414/