Darmprobleme als verborgene Ursache für Rückenschmerzen

Rückenschmerzen zählen in der Bevölkerung zu den häufigsten Beschwerden. Allein in Deutschland leiden ungefähr 66 Prozent an akuten oder chronischen Problemen mit dem Rücken. Das „Kreuz mit dem Kreuz“ tritt mittlerweile generationsübergreifend auf. Was man früher gerne zu den sogenannten „Alterserscheinungen“ zählte, macht mittlerweile auch regelmäßig Jugendlichen und Kindern zu schaffen. Rückenschmerzen können sehr viele verschiedene Ursachen haben, nicht immer sind die Wirbelsäule und die Bandscheiben schuld.

In diesem Artikel möchte ich chronische Darmprobleme als eine mögliche Ursache für Rückenschmerzen ein wenig näher erläutern. Dieser Aspekt wird leider immer noch sehr oft in der Anamnese und Diagnose übersehen.

Wer also unter „diffusen“ Rückenbeschwerden leidet, deren Ursache trotz vieler Besuche bei Orthopäden und Physiotherapeuten immer noch nicht geklärt wurde, könnte vielleicht hier fündig werden.

Der Dickdarm und seine Auswirkungen auf den unteren Rücken

Anatomisch liegt der Dickdarm in engem Kontakt mit den tiefliegenden Rumpf- und Rückenmuskeln, der Lendenwirbelsäule und unserem stärksten Hüftbeugemuskel, dem Musculus Iliopsoas. Chronisch entzündliche Dickdarmerkrankungen, eine allgemeine Verschlackung des Dickdarms - bedingt durch eine falsche Ernährungsweise - und ein immer wieder auftauchendes Reizdarmsyndrom können zu Beschwerden im unteren Rücken führen.

Die natürliche Position und Lage der Lendenwirbelsäule kann durch einen gestauten und chronisch überfüllten Dickdarm so verändert werden, dass es dadurch sogar zu Wirbelverschiebungen kommen kann. Auch ein dauerhaft geblähter Darm, was bei einem Reizdarmsyndrom häufig der Fall ist, kann die Wirbel aus ihrer Position schieben. Bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen und einer Darmverschlackung kann es durch Löcher im Darm sogar zu Entzündungen und Toxinansammlungen in den eng anliegenden Muskelgruppen kommen. Alle Parameter können sich deshalb auf den Spannungszustand dieser Muskeln auswirken.

Meistens kommt es zu chronischen Muskelverspannungen und Verkürzungen, die wiederum die Wirbelkörper und Bandscheiben zusammen ziehen, dauerhaften Druck auf die dort verlaufenden Spinalnerven ausüben und dadurch Schmerzen und Bewegungseinschränkungen im unteren Rücken erzeugen. Physiotherapeutische Anwendungen wie Massagen, Gymnastik und Chiropraktik können hier möglicherweise die Symptome lindern, die Ursache im Darm wird dadurch jedoch nicht gelöst.

Der chronisch verschlackte Dickdarm

Ich möchte in diesem Artikel hauptsächlich auf die chronische Verschlackung des Dickdarms durch falsche Ernährungsgewohnheiten als potenzielle Ursache für Rückenschmerzen eingehen, da hier jeder in der Lage sein sollte, sich selbst zu helfen. Chronisch entzündliche Darmerkrankungen gehören in die Hände eines fachkundigen und erfahrenen Mediziners und ein Reizdarmsyndrom, das meistens psychosomatischen Ursprungs ist, benötigt ebenfalls eigene Lösungsansätze, was den Rahmen dieses Artikels sprengen würde.

Die Verschlackung des Dickdarms hingegen lässt sich durch Maßnahmen wie eine dauerhafte Umstellung der Ernährung, eine regelmäßig durchgeführte Darmreinigung oder gar eine komplette Darmsanierung eigenverantwortlich in Angriff nehmen.

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Die Hauptursache für eine Darmverschlackung liegt in der falschen Ernährungsweise

Unser Dickdarm hat die Tendenz, lebenslänglich zu verschlacken, wenn wir uns schlecht ernähren. Unsere modernen Ernährungsgewohnheiten basieren hauptsächlich auf Nahrungsmitteln, die uns im Grunde genommen nicht nähren, sondern höchstens satt machen! Die Bezeichnung „Lebensmittel“ als Mittler von Lebensenergie und Lebendigkeit trifft auf die meisten Dinge, die viele Menschen regelmäßig essen, schon gar nicht zu. Deshalb werden die Verdauungsorgane, insbesondere der Darm, aber auch die Leber, als unser wichtigstes Stoffwechsel- und Entgiftungsorgan, durch die heute übliche Ernährung massiv überlastet und in Mitleidenschaft gezogen.

Es werden viel zu viele tierische Proteine und Fette konsumiert, die im Darm zu Ablagerungen und Fäulnisprozessen aller Art führen können. Insbesondere Fleisch, Milch und Molkereiprodukte können nur teilweise verdaut werden und haben eine durchschnittliche Verweildauer im Darm von ungefähr fünf Tagen! Danach wird meistens auch nur ein kleiner Teil ausgeschieden, der Rest haftet an der Darmschleimhaut und bildet eine immer dicker werdende Schlackenschicht.

Hinzu kommt der Verzehr von zu vielen stärkehaltigen Getreideprodukten, insbesondere leeren Weizenprodukten aus hellen Auszugsmehlen. In fast jeder Mahlzeit und vielen Getränken sind Einfach- und Zweifachzucker wie Glukose und Saccharose enthalten. Solche Unmengen an einfachen Kohlenhydraten führen oft zu Gärungsprozessen in Darm, die Fuselalkohole bilden, welche unserer natürlichen Darmflora und der Leber auf Dauer ganz schön zu schaffen machen.

Ein dauerhaft überfüllter und gestauter Dickdarm kann die Positionen der Lendenwirbel verschieben und zu Entzündungen in den Muskeln führen. Bei Rückenschmerzen lohnt es sich deshalb, den Darm genauer zu untersuchen und gegebenfalls zu sanieren.

Weizenmehlprodukte haben, ähnlich wie Milchprodukte und Fleisch, wegen ihres hohen Glutengehalts (ein Klebereiweiß) die Tendenz sich an die Darmschleimhaut zu haften und dort eine klebrige Schicht zu bilden. Zusammen mit den Ablagerungen aus den tierischen Proteinen entsteht so eine immer dicker und härter werdende Kruste. Das hat mit der Zeit die Folge, dass unser Darm sich immer mehr ausweitet, immer mehr Raum im Unterleib einnimmt, zu einem sogenannten „Kotbauch“ führt und dauerhaft auf die Wirbelsäule und die tiefliegenden Muskelschichten drücken kann. Sogar Skoliose, eine seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule, kann durch ein viel zu großes Darmvolumen entstehen.

Die Schlacken, die sich im Verlauf unseres Lebens im Darm bilden, bieten den idealen Nährboden für Parasiten und Pilze verschiedenster Art, die mit ihren giftigen Ausscheidungen zu Entzündungen und Schäden der Darmschleimhaut führen können, die an verschiedenen Stellen immer dünner und teilweise sogar löchrig und durchlässig werden kann („Leaky Gut Syndrom“).

Die voranschreitende Verschlackung führt nebenbei auch dazu, dass wir immer schwerer werden, was sich ebenfalls negativ auf den Rücken auswirken kann. Übergewicht kann nicht nur durch eine Vermehrung des Fettgewebes entstehen, sondern auch durch die immer größer werdende Schlacken- und Kotmenge, die wir über die Jahre ansammeln und mit uns herumtragen. Ein zusätzliches Gewicht von 30 kg und mehr, bestehend aus Kotresten und Ablagerungen, die teilweise so alt sind wie wir selbst, stellen hier keine Seltenheit dar!

Die Lösung könnte so einfach sein

Wem jetzt das Gruseln kommt, den kann ich beruhigen, denn es gibt eine Lösung! Dazu muss man natürlich selbst tätig werden, eigenverantwortliches Handeln ist gefragt. Der erste und wichtigste Schritt wäre, die Ernährung dauerhaft umzustellen. Dazu sollte man folgende Nahrungsmittel aus der Ernährung verbannen:

• Fleisch, Fisch und Wurstwaren
• Milch und Molkereiprodukte, insbesondere aus homogenisierter und pasteurisierter Kuhmilch
• Brot, Pasta und Backwaren aus einfachem Auszugsmehl (Weißmehl)
• sämtliche Weizenprodukte, auch aus Vollkornmehl
• Zucker und alle zuckerhaltigen Dinge wie Süßigkeiten, Limonaden usw.
• Fertiggerichte und Fast Food
• frittierte Dinge wie Pommes und Kartoffelchips

Das mag sich radikal anhören, aber wer seinen Darm wieder sauber bekommen möchte, sollte in Zukunft darauf achten, ihn nicht weiter mit schlackenbildenden Dingen zu überlasten. Wer nicht komplett auf die angeführten Nahrungsmittel verzichten will oder kann, sollte zumindest ein paar Sachen austauschen und gegen solche ersetzen, die eine nicht ganz so negative Auswirkung haben.
Zum Süßen könnte man anstelle von Zucker auch Trockenfrüchte, Agavendicksaft oder Ahornsirup verwenden. Milchprodukte lassen sich sehr einfach durch die inzwischen sehr zahlreichen veganen Alternativen ersetzen. Bei Brot und Backwaren sollte man vorzugsweise Produkte aus Urgetreiden wie Emmer und Einkorn verwenden oder auf Pseudogetreide wie Quinoa, Amaranth, Buchweizen ausweichen. Auch ein sehr gesunder und leckerer Ersatz für Brot sind Chia Hanfbrot, Gemüsebrot oder Rohkostbrot.

Die darmfreundliche Ernährung gegen Rückenschmerzen

Eine Umstellung auf eine vollwertige, vegane Ernährung mit vielen Ballaststoffen und einem hohen Rohkostanteil fördert die Ausscheidung von angesammelten Schlacken, belastet den Darm nicht und kann zu einem ganz neuen, leichten Lebensgefühl beitragen.

Darmliebe

 

Durch eine darmfreundliche Ernährung, die viele Ballaststoffe und einen hohen Rohkostanteil enthält, können wir das Ablösen der angesammelten Schlacken fördern. Wichtig ist dabei auch, genügend reines Wasser zu trinken. Ideal geeignet zur Herstellung von reinem Wasser ist eine Umkehr-Osmose-Anlage. Die optimale Trinkmenge am Tag beträgt ungefähr 30 ml pro Kilogramm Körpergewicht. Wer also z. B. 70 kg wiegt, sollte täglich mindestens 2,1 Liter reines Wasser trinken. Um die Ausscheidung von eingelagerten Schlacken und die Verdauung zu fördern, sollte die tägliche Ernährung folgende Dinge enthalten:

 

• hoher Rohkostanteil durch frisches Obst, Rohkostsalate oder Gemüsesticks aus Karotten, rote Beete und Gurke
• schleimbildende Ballaststoffe aus Leinsamen, Chiasamen, Flohsamen, die man mit Wasser quellen lässt oder ins Müsli mischt
• wasser- und faserhaltige Lebensmittel wie Zitrusfrüchte, Melonen, Gurken, Tomate, Paprika, Zucchini usw.
•  gesunde rohe Fette in Form von Kokos- oder Palmöl, Speisehanfsamen, Chiasamen, Nüsse usw. in Rohkostqualität


Ideal wäre eine vegane, rein pflanzliche Ernährung mit einem sehr hohen Anteil an frischen und rohen Lebensmitteln. Tipps für den Umstieg inklusive vieler leckerer Rezeptideen finden sich zum Beispiel im Kochbuch Vegane Kochkunst von Matthias.

Gezielte Darmreinigung

Neben der Optimierung der Ernährung wird man auch um eine gezielte Darmreinigung nicht herum kommen. Je nachdem, wie alt und verhärtet die Schlacken im Dickdarm bereits sind, sollte man hier eine dauerhafte, regelmäßige und gründliche Darmreinigung betreiben.

An oberster Stelle steht hier eine Colon-Hydro-Therapie, die man bei speziellen Colon-Hydro-Therapeuten durchführen lässt. Hier bekommt man ein Klistier in den Anus eingeführt, durch das ungefähr 100 Liter Wasser im Verlauf einer ca. einstündigen Sitzung durch den gesamten Dickdarm gespült werden. Die Temperatur und die Fließgeschwindigkeit variieren, wodurch der Dickdarm stimuliert wird, sich rhythmisch zusammen zu ziehen und wieder zu entspannen. Das fördert die Lösung der Schlacken ungemein und mit jeder Sitzung kann man sich so von alten Kotresten verabschieden.

Vom Prinzip her ähnlich, wenn auch nicht ganz so effektiv, sind Einläufe, die man alleine bei sich zu Hause durchführen kann. Auch hier führt man ein Klistier ein, mit dem man Wasser aus einem Gefäß, das man erhöht aufhängt, in den Dickdarm laufen lässt. Die Wassertemperatur sollte angenehm sein, der Wasserdruck und die Fließgeschwindigkeit werden durch das natürliche Gefälle des erhöhten Behälters erzeugt.

Eine weitere und sehr effektive Möglichkeit stellt die Einnahme von besonderen Kräutermischungen dar, die die Ablagerungen von innen aufweichen und ablösen. Die Amazonas Darmreinigung hat sich hier bestens bewährt und gehört zu den effektivsten Möglichkeiten, den Darm von innen zu reinigen. Ein großer Vorteil hierbei ist, dass man durch die orale Einnahme nicht nur den Dickdarm erreicht, sondern den gesamten Verdauungskanal in die Reinigung einbezieht, angefangen im Mund, über die Speiseröhre, den Magen, den gesamten Dünndarm bis zum Dickdarm.

Im Idealfall kombiniert man die Einnahme der Amazonas Darmreinigung mit einer regelmäßigen Colon-Hydro-Therapie oder regelmäßig durchgeführten Einläufen. Damit erzielt man hinsichtlich der Reinigungseffektivität die beste Wirkung.

 

Quellen:

Ganzheitsmediziner Dr. Peter Strauven
Milch besser nicht - Buch
Peace Food - Buch
Weizenwampe: Warum Weizen dick und krank macht von Dr. med. William Davis

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  • Zusammenfassung

    Darum immer mit den SELBSTHILFE-ÜBUNGEN der DORN-Methode sich selbst frei von Blockaden halten, die u.a. die Darmsteuereung beeinträchtigen könnten.
    Mehr dazu: https://www.youtube.com/watch?v=A5rq2VP0Kfo

  • Darmprobleme als verborgene Ursache für Rückenschmerzen

    Ich spreche hier mal aus eigener Erfahrung..als Bechterew Patient.
    Also Einläufe können vorübergehend wohltuend und entlastend für den Darm sein.Allerdings würde ich persönlich nicht mehr als max 1 -2 Liter in den Enddarm laufen lassen und wieder raus.Wichtig ist auch das die Temperatur des Wassers (hier mit angenehm bezeichnet )so um die 36-37 Grad da drüber und drunter kann es zu Verkühlungen der Blase oder Kreislaufproblemen kommen.Auch bei übermässigen und häufigen Einläufen wie hier mit 100Litern??? würde ich Kreislaufprobleme bekommen ,des weiteren kann ich mir vorstellen das bei der Prozedur dann auch das letzte bisschen Darmflora zerstört wird.Meine Erfahrung ist das es schon sehr wichtig ist was man zu sich nimmt..Ich habe mit 16 Jahren Morbus Crohn bekommen und lebe heute in Vollremision allerdings habe ich bei hoher Stressbelastung und zu ungesunder Ernährung oder grippalen Infekten oft Symptome des Reizdarms.Habe allerdings auch Wege gefunden diese recht schnell wieder in den Griff zu bekommen.
    Was z.b kürzer treten der Alltäglichen Stressbelastung bedeutet .auch Ballaststoffe und Darmkultur fördernde Lebensmittel helfen mir.Viel Trinken hilft ebenfalls.Säure im Körper und Darm ist ebenfalls förderlich für Reizdarm Symptome ,ich versuche dann Zucker zu vermeiden und auf Basen bildende Lebensmittel umzusteigen.
    Eine Ernährung wie oben beschrieben kann ich mir Persönlich nicht vorstellen da Milch und Fleischprodukte sehr wichtig sind.Ich halte eine ausgewogene Ernährung pers. für wichtiger .
    Auch die Werbung für das RawLicious ROHKOSTBROT wer kann sich das Leisten??? 4Köpfige Familie gibt dann mal eben 400 Euro im Monat für Rohkostbrot aus???

  • Darmprobleme als verborgene Ursache für Rückenschmerzen

    Hallo, vielen Dank für den interessanten Artikel. Ich möchte kurz schildern, was mir und meinem Darm sehr gut tut. Ich habe meine Sitzhaltung auf der Toilette verändert, also optimiert. Ich sitze jetzt immer in der Hocke (35 Grad Winkel) . Durch die Hocke ist der Darm gerade und man kann sich richtig gut erleichtern. Unser Vorfahren haben ja auch die Hocke praktiziert und der Darm ist dann einfach nicht wie ein Gartenschlauch abgeklemmt. Frau Enders und Dr. Johannes Wimmer sprechen sich auch für die Hocke zur gründlichen Darmreinigung aus. Vors Klo stelle ich den Toilettenhocker aus Pinie.

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