Immer häufiger hören wir, dass unsere heutige Ernährung eine Übersäuerung des Körpers begünstigt. Zucker, Weißmehl, Koffein und Alkohol sind die großen Sünden unserer Zeit, mit denen wir unsere Gesundheit nachhaltig gefährden. So kann inzwischen jeder dritte Sterbefall in Deutschland auf langjährige Ernährungsfehler zurückgeführt werden! Vielleicht stellst Du bei Dir selbst manchmal Anzeichen für eine Übersäuerung fest? Das kann Sodbrennen sein, aber auch eine träge Verdauung oder hartnäckiges Übergewicht. Wenn dem so ist, ist es höchste Zeit einen genauen Blick auf Deine Ernährung zu werfen. Aber was genau hat es mit der basischen bzw. „basenüberschüssigen“ Ernährung auf sich? Welche Lebensmittel sollte man essen und welche lieber vermeiden?
Grundlagen der Verdauung
Gerade die saure Zitrone ist ein hochgradig basenbildendes Lebensmittel.
Um den Säure-Basenhaushalt des Körpers überhaupt verstehen zu können, werfen wir zunächst einen kurzen Blick auf den Prozess der Verdauung. Unsere Nahrung durchläuft verschiedene Stationen, die alle das Ziel verfolgen, die enthaltenen Nährstoffe für den Körper verwertbar zu machen. Das beginnt mit der Zerkleinerung und Speicheldurchsetzung im Mund, geht weiter mit der Aufspaltung von Nährstoffen im sauren Milieu des Magens, gefolgt von der Neutralisierung des Breis und weiteren Zerlegung mithilfe von Galle, Leber und Bauchspeicheldrüse im Zwölffingerdarm. Im anschließenden Dünndarm wird ein Großteil der Nährstoffe schließlich ins Blut aufgenommen. Dick- und Mastdarm entziehen hauptsächlich noch Wasser und bereiten das Unverwertbare für die Ausscheidung vor. Jede Stufe der Verdauung setzt ihre eigenen chemischen und mechanischen Mittel ein, um die grobe Nahrung zu zerkleinern und in die Bestandteile zu zerlegen, die über das Blut zu den Zellen gebracht werden können.
Ist bei Übersäuerung alles sauer?
Wie wir hier bereits sehen können, darf der Körper nicht an sich basisch sein. Jede Region und jedes Organ hat seinen eigenen, idealen pH-Wert. Da alles in einem empfindlichen Gleichgewicht zusammenarbeitet, führt eine Übersäuerung durch falsche Ernährung auch zu einer Verringerung der Säure an Stellen, wo sie benötigt wird, wie z.B. im Magen. Nicht zu verwechseln ist die Übersäuerung, von der wir hier sprechen, mit der Azidose, von der die Schulmedizin spricht. Letzteres ist ein akut lebensgefährlicher Abfall des pH-Wertes im Blut und kann nicht unmittelbar über die Ernährung reguliert werden! Die Übersäuerung, von der wir hier sprechen, ist ein Thema aus der alternativen Medizin, den Naturheilverfahren und wird so in der Schulmedizin nicht berücksichtigt, weshalb Dir Dein Arzt davon vermutlich noch nie erzählt hat.
Was ist ein „basisches Lebensmittel“?
Ob etwas basisch oder sauer ist, wird mit dem pH-Wert angegeben. In Anlehnung an reines Wasser ist 7 als neutral und alles mit einem Wert darunter als sauer, bzw. darüber als basisch definiert. Unsere Nahrung kann nun in 4 Kategorien eingeteilt werden: Säurelieferanten, Säurebildner, neutral und Basenbildner. In welche Kategorie ein Lebensmittel fällt, wird auf zwei Arten bestimmt:
1) Verbrennen des Lebensmittels (soll Verdauung simulieren) und Bestimmen des pH-Werts der Asche. So können die Säure- und Basenbildner erkannt werden, sprich Nahrung, die am Ende des Verdauungsprozesses ein basisches oder saures Stoffwechselprodukt (sog. Schlacken) zurücklässt.
2) Analyse der säurebildenden Aminosäuren. So können Säurelieferanten erkannt werden. Neutrale Lebensmittel hinterlassen ihrem Namen nach neutrale Rückstände nach der Verdauung. Man kann sich auf gar keinen Fall auf den Geschmack berufen, um etwas als basisch, sauer oder neutral zu erkennen. Beispielsweise sind Zitronen sehr gute Basenbildner, während Zucker säurebildend ist.
Doppelte Empfehlung: Rohe grüne Bio-Gemüse bringen nicht nur Basen ins System, ihre Bitterstoffe regen den Körper auch an, selbst Basen zu bilden.
Basisch ernähren - wozu?
Hier ist eine kurze Begriffsklärung angebracht. „Basische“ Ernährung meint, dass man nur Basenbildner zu sich nimmt und alles Saure vermeidet. Das eignet sich eventuell kurzfristig für eine Entschlackungskur, kann und sollte aber nicht dauerhaft durchgeführt werden. Das Ideal ist eine „basenüberschüssige“ Ernährung, bei der ca. 20% sogenannte „gute“ Säurebildner (mehr dazu später) ausmachen. Das Problem des Körpers mit sauren Stoffwechselrückständen ist, dass er diese neutralisieren muss, ehe sie über Niere, Darm, Haut oder Menstruationsblut ausgeschieden werden können. Für diese Neutralisation zieht er Puffersubstanzen heran. Das können Natriumhydrogencarbonat oder basische Mineralstoffe wie Calcium und Magnesium sein. Sind diese Substanzen nicht frei verfügbar, da sie in zu geringen Mengen in unserem Essen vorkommen, müssen sie aus der Reserve, d.h. aus Knochen, Haaren, Zähnen und Organen entnommen werden. Geschieht das häufig, kommt es schneller zu Knochenbrüchen, Haarausfall, Zahnproblemen und allen möglichen anderen chronischen Krankheiten. Die einfachste Lösung für den Organismus bei einer zu hohen Menge an Schlacken ist jedoch die Einlagerung in die Fettzellen. Somit hängen Übergewicht und Cellulite nicht selten mit einer langfristigen säureüberschüssigen Ernährung zusammen. Auch beim Abnehmen ist Vorsicht angebracht, da die Säure aus dem Fett wieder in den Körperkreislauf abgegeben wird.
Basisch = gesund?
Im Internet finden sich viele Tabellen zur Einordnung von Lebensmitteln in die vier oben genannten Kategorien. Teilweise werden sie auch nur in „sauer“ und „basisch“ unterteilt. Sich bei einer gesunden Ernährung allein daran zu orientieren, wäre allerdings zu wenig. So kommt z.B. Wein oder Kaffee häufig auf der Liste basischer Lebensmittel vor. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass man sie in großen Mengen ohne Bedenken verzehren sollte. So habe ich versucht, bei den folgenden Vorschlägen für bevorzugte Lebensmittel bei einer basenüberschüssigen Ernährung auch auf weitere gesundheitliche Aspekte zu achten. Neben einem Reichtum an basisch wirkenden Mineralien sollen möglichst auch Bitterstoffe vorkommen, die den Körper zu eigener Basenbildung anregen. Auch sollten wertvolle Nährstoffe enthalten sein, wie Vitamine, Ballaststoffe und Antioxidantien, die Verdauung und Immunsystem effizient unterstützen.
Tipps für hochgradig basenbildende und gesunde Lebensmittel
Kurz gesagt, ist alles hinsichtlich der Säure-Basen-Balance gut für den Körper, was gesund aussieht. Gemüse ist in allen Formen empfehlenswert. Als Leitlinie lässt sich vielleicht sagen, dass besonders die grünen Lebensmittel herausragen. Gerade Spinat ist ein nahezu unschlagbar gesunder Basenbildner. Aber auch die „Un-“kräuter Brennessel und Löwenzahn sind hervorragend geeignet für eine basenüberschüssige Ernährung, die nebenbei noch einen besonderen Fokus auf die Darmgesundheit legt. Im Weiteren empfehlen sich Kräuter, wie Petersilie, Dill und Kresse. Pilze sind generell gut, hier sticht besonders der Pfifferling hervor. Als Grundlage vieler Mahlzeiten und ideale Sättigungsbeilage eignet sich die Kartoffel hervorragend. Nicht zu vergessen sind Sprossen und Keime jeder Art, Kohl- und Rettichgemüse sowie Schwarzwurzel, Spargel und Fenchel. Auch die nicht so weit verbreiteten Gräser und Algen, wie Du sie bei uns im Shop findest, eignen sich hervorragend zur Entschlackung deines Körpers. Unterstützen kannst Du auch mit Bentonit - Montmorillonit Pulver. Und als Nahrungsergänzung eigent sich hervorragend die Sango Meereskoralle.
Neben Gemüse und Kräutern ist auch Obst unerlässlich für die Gesundheit. Allen voran ist hier die Feige zu erwähnen, die neben ihrem hohen Ballaststoffgehalt zu den Top-Basenbildnern zählt. Obwohl sie meist säuerlich schmecken, gehören auch fermentierte Produkte, wie z.B. Sauerkraut, Tempeh und Miso auf den Speiseplan einer basenbewussten Ernährung. Beim Trinkwasser gibt es übrigens eine große Spannweite von eher basisch zu eher saurem Wasser. Generell empfiehlt sich gefiltertes Leitungswasser, dass z.B. mit einer Umkehrosmose Anlage von Pestiziden und anderen Schadstoffen gereinigt wurde. Dieses Wasser zu einem Kräutertee aufgebrüht, ergibt wiederum ein basisches Lebensmittel.
Ein ausgewogener Speiseplan
Da es in der basenüberschüssigen Ernährung auch Säureerzeuger und Säurelieferanten geben soll, werden ebenfalls ein paar gesunde Lebensmittel aus dieser Kategorie vorgestellt. Als Grundprinzip sollte man kurzkettige Kohlenhydrate und hoch verarbeitete Lebensmittel mit vielen Geschmacks- und Konservierungsstoffen vermeiden. Vollkornprodukte und Pseudogetreide, wie beispielsweise Quinoa, sind für den Körper viel leichter zu verarbeiten und liefern trotz Säure noch wichtige Nährstoffe für den Organismus. Des Weiteren eignen sich Hülsenfrüchte, die meisten Nusssorten und Ölsaaten, sowie in geringen Mengen Bio-Tofu, um das Tagesmenü mit den 20% säurebildenden Lebensmitteln aufzufüllen. Man kann gar nicht oft genug erwähnen, dass die Qualität jedes einzelnen Lebensmittels voll und ganz von seiner Erzeugung abhängt. Wurde es unter künstlichen Bedingungen im Treibhaus unter Einsatz von Chemie produziert, ist es für den Körper weit weniger wertvoll, wenn nicht sogar schädlich, als das im Freien unter natürlichen Bedingungen gewachsene Pendant.
Basisch im Alltag
Praktisch sieht für mich eine basenüberschüssige Ernährung ganz einfach aus: Morgens reichlich frisches Obst, begleitet von Kräuertee, mittags vorzugsweise einen frischen Salat zur Hauptmahlzeit dazu und abends eine deftige Gemüsesuppe. Zwischendurch gerne ein wenig Trockenobst oder einen leckeren Direktsaft. Nicht zu vergessen ist, dass auch Rauchen zu Säurebildung im Körper führt. Ebenso verhält es sich mit Stress. Außerdem ist für einen gesunden Stoffwechsel regelmäßige Bewegung unerlässlich. Nur so können Organe und Muskeln ausreichend durchblutet und alle Stoffwechselabfälle abgeführt und ausgeschieden werden. Für den Start hilft es sicherlich auch, seine Verdauung auf Vordermann zu bringen und mithilfe von Flohsamenschalen, Bentonit - Montmorillonit Pulver oder einer Darmkur den Körper von den Rückständen alten Fehlverhaltens zu reinigen.
Quellen:
1. https://www.zentrum-der-gesundheit.de/basischste-lebensmittel-ia.html
2. N. Treutwein: „Übersäuerung – Krank ohne Grund“, Weltbild, 2013
3. E. Fischer & Dr. I. Kührer: „Säure-Basen-Kochbuch“, GU, 2005
4. https://www.youtube.com/watch?v=Iqz7rM9IDgw
5. https://www.youtube.com/watch?v=gXlFyDvqons
6. http://www.onmeda.de/magen_darm/verdauung-wo-laeuft-was-waehrend-der-verdauung-ab--17176-2.html (Quelle mittlerweile offline)