In Spanien gehört ein aus Erdmandeln hergestelltes Getränk seit Jahrhunderten zur traditionellen Küche, in Deutschland wird die feine Knolle, bei der es sich weder um eine Nuss noch eine Mandel handelt, erst jetzt bekannt. Aufgrund ihrer hervorragenden Eigenschaften entwickelt sie sich gerade zum neuen Geheimtipp. Immer mehr Ernährungsbewusste möchten Erdmandeln kaufen und die entschlackende, energiebringende Wirkung für sich nutzen. Denn die Knolle ist ein wahrer Tausendsassa: Sie steckt voller Vital- und Ballaststoffe, die Energie geben, die Verdauung unterstützen, beim Abnehmen und Entschlacken helfen und vor Darmproblemen und Verstopfung schützen. Die perfekte Darmkur und Entschlackung für jeden Tag also!
Anbau des Erdmandelgrases
Dazu schmeckt die Erdmandel auch noch ausgesprochen süß und kann wunderbar in Frühstücksbreis und Müslis, Eintöpfen, Suppen oder Getränken (Erdmandelmilch) verarbeitet werden.
Herkunft der Erdmandel
Die Erdmandel stammt aus der Familie der Sauergräser und ist also weder eine Nuss noch eine Mandel, sondern ein Grasfrucht. An den Wurzeln des Erdmandelgrases wachsen kleine braune Knöllchen, die Erdmandeln. Ihren Namen haben sie vermutlich der Farbe und Form sowie ihrem unterirdischen Wuchs zu verdanken. Außerdem erinnert noch der süßliche, mandelartige Geschmack der Erdmandeln an ihren Namensgeber. Sie sind übrigens auch unter dem Namen Tigernuss bekannt.
Die Pflanze stammt vermutlich vom afrikanischen Kontinent. Funde in Pharaonengräbern zeigten, dass die Pflanze schon im alten Ägypten zur Herstellung von Heilmitteln und Desserts verwendet wurde. Im achten Jahrhundert nach Christi brachten die Araber die Erdmandel nach Spanien, wo sie seitdem sehr popular wurde und bis heute für die allseits beliebte “Horchata de Chufa”, eine süße Erdmandelmilch genutzt wird. In Spanien heißen Erdmandeln Chufas. Die Chufas sind besonders in der Region Valencia beliebt. Jedes Jahr werden hier rund 9.000 Tonnen Chufas geerntet. Dort kann man schon lange Erdmandelflocken und frische Erdmandeln kaufen. In den Cafés und “Horchaterias”, den spanischen Milchbars, wird die wohlschmeckende Knolle als erfrischendes Getränk serviert.
Verwendung der Erdmandelflocken
Die Erdmandeln werden meist zu Mehl oder Erdmandelflocken weiterverarbeitet. In Ungarn werden sie sogar als koffeinfreie Kaffeealternative verwendet. Auch ein wertvolles Öl kann aus den Erdmandeln gewonnen werden. Das Erdmandelmehl ist glutenfrei. So können auch Menschen mit Zöliakie, Glutenunvertäglichkeit oder Weizenunverträglichkeit Backwaren aus Erdmandeln genießen. Da Erdmandeln keine Nüsse sind, sind sie auch für Nussallergiker verträglich. Sie eignen sich daher als idealer Ersatz für Nüsse wie zum Beispiel Haselnüsse oder Mandeln.
Wie alle glutenfreien Mehle muss auch Erdmandelmehl mit anderen Mehlen oder Bindemitteln gemischt werden, um die Backeigenschaften zu verbessern. Es lässt sich zum Beispiel sehr gut mit Amaranthmehl, Buchweizenmehl und (geringen Anteilen an) Johannisbrotkernmehl mischen.
Besonders praktisch sind Erdmandelflocken. Sie sind ebenfalls zu 100% glutenfrei, leicht bekömmlich und können ganz einfach einem Müsli beigegeben werden. Wer Erdmandeln als erste Mahlzeit des Tages genießt, ist gleich viel länger satt und isst im Laufe des Tages weniger. So können Erdmandeln auch beim Abnehmen und Entschlacken helfen. Besonders nährend und empfehlenswert ist auch ein warmer Frühstücksbrei mit Chufas und heißem Wasser. Wer mag, kann noch etwas Pflanzensahne oder -joghurt und/oder frische Früchte dazugeben. Aus ayurvedischer Sichtweise ist ein warmes Frühstück oft leichter verdaulich und hilft so dem ganzen Organismus, der dadurch weniger Arbeit mit der Verdauung hat und seine Kraft schon von Anbeginn des Tages an anderen Aufgaben widmen kann.
Du kannst die Erdmandelflocken aber auch einfach einem leckeren Gemüseeintopf oder einer warmen Suppe beigeben. Aufgrund ihrer leichten, natürlichen Süße schmecken sie auch gut im Fruchtsalat oder Sojajoghurt.
So helfen Erdmandeln beim Abnehmen
100 Gramm Erdmandeln enthalten mehr als 30 Gramm Ballaststoffe. Damit ist der Ballaststoffgehalt sogar noch höher als bei anderen Superfoods wie zum Beispiel Chiasamen. Diese Ballaststoffe können die Verdauung auf wirksame Weise fördern: Sie sollen die Nahrungspassage im Darm beschleunigen und das Darmvolumen vermehren. In Verbindung mit nützlichen Mikroorganismen im Dickdarm sind Erdmandeln in der Lage, die Darmschleimhäute zu pflegen und unterstützend gegen Darmprobleme zu wirken. So werden sie zum Beispiel gerne als Darmkur gegen Verstopfung eingesetzt.
Nach dem Verzehr von Erdmandeln setzt rasch ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl ein. Deshalb empfehlen Ernährungsexperten die leckeren Flocken auch zur Unterstützung beim gesunden Abnehmen und als gesunde Entschlackungskur für zu Hause. Wer abnehmen möchte, sollte sich natürlich dennoch insgesamt bewusst und gesund ernähren und auch für ausreichend Bewegung und Entspannung sorgen. Doch eine Kur mit Erdmandeln kann die Gewichtsabnahme fördern. Wer zu jeder Mahlzeit einen gehäuften Teelöffel (ca. 5g) Chufa zu sich nimmt, wird schneller satt und isst demnach auch weniger. Ein angenehmes Sättigungsgefühl setzt ein und hält lange an.
Leckere Erdmandelmilch, spanisch "Horchata" genannt
Erdmandelflocken zur Entgiftung und Entschlackung
Durch ihren hohen Ballaststoffanteil sind Erdmandeln auch hervorragend zur Entgiftung und Entschlackung geeignet. Ballaststoffe binden Stoffwechselgifte und -rückstände und fördern deren Ausscheidung. Sie können zudem im Darm Fette und Gallensäuren binden und abtransportieren. Daraufhin produziert die Leber neue Gallensäure, ein Prozess, für den Cholesterin notwendig ist. So wird also auch der Cholesterinspiegel im Blut gesenkt.
Chufas lassen sich auch sehr gut zur Vorbeugung von Heißhungerattacken einsetzen. Denn durch die Ballaststoffe gelangt die Glukose aus der Nahrung langsamer in den Blutkreislauf, wodurch Blutzuckerspitzen mit hoher Ausschüttung des Blutzucker senkenden Hormons Insulin durch die Bauchspeicheldrüse vermieden werden. Zudem haben Erdmandeln einen stark basenbildenden Effekt auf den Körper und helfen so auch bei der Entgiftung. Schon ein regelmäßiges Chufafrühstück als tägliches gesundes Morgenritual kann bei gleichzeitigem verminderten Konsum von säurebildenden Nahrungsmitteln wie Kaffee, Zucker und Weißmehl helfen, einer Übersäuerung entgegenzuwirken.
Rezept für ein leckeres Erdmandelfrühstück
• 6 EL Erdmandelflocken
• 1 TL Kokosöl
• frisches Obst der Saison, zum Beispiel 2 Äpfel und 2 Bananen
• 1 Avocado
• eine Prise Zimt
• Saft von 1 Zitrone
• Etwas Birkenzucker oder Kokosblütenzucker zum Süßen
• Ein paar Kokosflocken und ein paar Fruchtscheiben oder frische Beeren zum Garnieren
Schäle die Früchte und schneide sie in kleine, appetitliche Stücke. Bei Beeren ist dies nicht notwendig. Püriere die Avocado und die Früchte im Mixer. Gib die restlichen Zutaten hinzu. Wer warme Frühstücke bevorzugt, kann auch ein wenig warmes Filterwasser dazugeben. Zum Schluss richtest Du alles in einer Frühstücksschale an, garnierst nach Geschmack mit Kokosflocken und Fruchtscheiben oder Beeren.
Erdmandeln zur Vorbeugung von Darmproblemen
Der hohe Ballaststoffanteil der Erdmandeln wirkt sich auch positiv auf die Darmflora aus. Ballaststoffe sind nämlich eine gute Nahrungsquelle für die “guten” Darmbakterien, die dadurch gefördert werden. So steigt durch den regelmäßigen Genuss von ausreichend Ballaststoffen der Anteil der “guten” Darmbakterien im Darm und der Anteil der schädlichen sinkt. Die nützlichen Darmbakterien fermentieren die Ballaststoffe zu Butansäure, welche den pH-Wert des Darms saurer werden lässt. In einem sauren Milieu fühlen sich viele Krankheitserreger nicht wohl. Studien haben ergeben, dass Butansäure auch das Immunsystem anregt. Dadurch können allergische Reaktionen und Entzündungen vermieden werden. Menschen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen produzieren oft zu wenig Butansäure. Auch bei Menschen mit Darmgeschwüren und Darmkrebs lassen sich oft verminderte Werte von Butansäure nachweisen. Eine ballaststoffreiche Ernährung erhöht den Butansäurespiegel und soll so das Wachstum von Krebszellen verhindern oder hemmen können.
Nährstoffgehalt von Erdmandeln
Erdmandeln sind ein sehr hochwertiges Nahrungsmittel, denn sie sind reich an lebenswichtigen Vitalstoffen. Die Knolle des Sauergrases versorgt die Pflanze mit purer Energie. Dies kann auch der Mensch für sich nutzen. 100g Erdmandeln enthalten etwa 8g gut bekömmliches Eiweiß, 25g gesundes Fett aus ungesättigten Fettsäuren, 62g Kohlenhydrate und 33g Ballaststoffe.
Außerdem liefern Chufas viele wichtige Mineralstoffe wie Magnesium und Calcium, Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe wie zum Beispiel das Flavonoid Rutin, die als Antioxidantien gegen freie Radikale schützen.
Mineralstoffgehalt pro 100g Erdmandeln
- 700mg Kalium (wichtig für die Nerven, die Regulation des Blutdrucks und die Herz- und Muskelfunktion)
- 60mg Magnesium (reguliert den Energiestoffwechsel, die Reizübertragung zwischen Nerven und Muskeln und diverse Enzymfunktionen)
- 150mg Calcium (stärkt die Knochen, das Herz, die Nieren und die Lungen)
- 120mg Phosphor (festigt in Verbindung mit dem Calcium die Knochen und Zähne und ist wichtig für die Energiegewinnung)
- 13mg Vitamin E (Antioxidant, schützt vor freien Radikalen und verlangsamt den Hautalterungsprozess
- Flavonoide wie zum Beispiel Rutin
Die energiereichen Knollen der Erdmandeln enthalten auch Fette. Davon sollte man sich aber keine Angst einjagen lassen. Denn die in den Flocken enthaltenen Fette sind äußerst gesund und können sogar beim Abnehmen helfen. Der Körper braucht Fette zum Abnehmen und Entschlacken. In Indien ist dies seit Jahrtausenden bekannt. Ein wichtiger Bestandteil der traditionellen indischen Entschlackungskuren ist die Einnahme von reinem Fett, dem so genannten Ghee, um den Körper auf die Ausleitungsverfahren vorzubereiten. Die im Westen so vorherrschende Angst vor Fetten gibt es dort nicht. Allerdings gab es dort auch lange nicht die gefährlichen und höchst ungesunden Industriefette, die zu Übergewicht, Bluthochdruck, zu hohen Cholesterinwerten und letztendlich vielen Zivilisationskrankheiten führen.
Auf solche ungesunden und billigen Industriefette wie sie zum Beispiel in Frittiertem und Mayonnaise enthalten ist, sollte man grundsätzlich verzichten. Egal, ob man abnehmen möchte oder nicht. Aber der Konsum gesunder Fette ist wichtig, um die Funktionen des Körpers zu erhalten und zu fördern. Die Erdmandel liefert wertvolle und gesunde Fette.
Die Erdmandel
Als besonders gesund gelten die ungesättigten Fettsäuren, wie zum Beispiel die mehrfach ungesättigten Fettsäuren Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend und senken das Risiko für Bluthochdruck und Herzerkrankungen. Omega-6-Fette wirken Fettstoffwechselstörungen entgegen. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren wie zum Beispiel Linolsäure sind dafür bekannt, dass sie das Cholesteringleichgewicht verbessern können. Die Erdmandel enthält 62% einfach ungesättigte Fettsäuren und 18% einfach gesättigte Fettsäuren. Die restlichen 20% bestehen aus naturbelassenen, gesättigten Fettsäuren.
Dosierung
Wenn Du Chufas kaufst, gewöhne Deinen Körper langsam an die höheren Ballaststoff- und Mineralienmengen. Eine Menge von 20g täglich sollte nicht überschritten werden. Dies entspricht etwa 3 Esslöffeln. Wer vom erhöhten Sättigungsgefühl des Superfoods profitieren möchte, nimmt zu den drei Hauptmahlzeiten jeweils einen Esslöffel Erdmandelflocken. Am besten ist ein langsamer Start mit 5-10g täglich. Dann kannst Du die Menge langsam auf 15-20g täglich steigern für eine wunderbare, tägliche Darmkur für zu Hause. Achtung! Ballaststoffe binden Flüssigkeit. Denke also daran, Erdmandeln immer mit viel Flüssigkeit zu Dir zu nehmen und im Laufe des Tages viel Wasser zu trinken.