Bei Gelenkschmerzen verschreiben Ärzte sehr oft Medikamente. Dabei können auch natürliche Mittel und Maßnahmen helfen - und zwar ganz ohne unerwünschte Nebenwirkungen.
Gelenkschmerzen sind weit verbreitet und nehmen im Alter oft zu. Am häufigsten treten die Beschwerden in Knien, Händen, Hüften oder der Wirbelsäule auf. Betroffene klagen neben Schmerzen auch über zunehmende Bewegungseinschränkungen und Steifheit in den Gelenken. Zudem können Schwellungen und Rötungen in Verbindungen mit Gelenkschmerzen auftreten. Als Ursache kommen verschiedene Faktoren in Frage. Zu den häufigsten Auslösern für Schmerzen in den Gelenken zählen:
- Fehl- und Überbelastungen
- Verletzungen
- Gelenkverschleiß durch Arthrose
- Gicht durch zu viel Harnsäure
- durch rheumatische Arthritis ausgelöste Entzündungen (Gelenkrheuma)
- Infektionen mit Krankheitserregern
- Fibromyalgie
Je nachdem, welche Ursache den Gelenkschmerzen zugrunde liegt, können unterschiedliche Hausmittel und Maßnahmen helfen. Bei länger anhaltenden Beschwerden sollte jedoch ein Arzt aufgesucht werden, genauso dann, wenn die Schmerzen durch eine Verletzung hervorgerufen wurden oder zusätzlich Schwellungen, Rötungen und andere Krankheitsanzeichen auftreten.
Natürlich Hilfe bei Gelenkschmerzen – 7 Tipps
1. Ernährung
Sind die Gelenkbeschwerden auf überhöhte Harnsäurewerte im Blut zurückzuführen, kann es helfen, die Ernährung umzustellen. Harnsäure fällt bei der Verdauung von Nahrungspurinen an. Grundsätzlich wird die Harnsäure zwar über die Nieren ausgeschieden, wenn die Nieren jedoch geschwächt sind oder wir zu viel Harnsäure produzierende, also purinreiche, Nahrungsmittel essen, können die Werte im Blut steigen und dann zu Gelenkschmerzen führen. In diesem Fall sollte man möglichst wenig Fleisch, Wurst, Meeresfrüchte und Innereien essen, die allesamt sehr viele Purine enthalten. Eine vegane Ernährung kann sich schmerzlindernd auswirken. Zwar enthalten auch Hülsenfrüchte, Spinat, Spargel und ein paar andere Gemüse Purine, beeinflussen nach neueren Erkenntnissen die Harnsäurewerte jedoch eher positiv, so Professor Martin Smollich, Fachapotheker für Klinische Pharmazie in einem Interview mit der Apotheken Umschau. Alkohol und Softgetränke sollten Gichtpatienten genauso wenig wie Süßigkeiten zu sich nehmen. Parallel dazu kann es förderlich sein, vorhandenes Übergewicht zu reduzieren und vermehrt Vitamin C, wie es z. B. reichlich in Camu Camu oder im Acai Pulver vorkommt, zuzuführen.
2. Bewegung
Wer rastet, der rostet. Bewegung ist wichtig, gerade auch dann, wenn die Gelenke schmerzen. Werden sie zu lange ruhig gehalten, kann die Gelenkkapsel schrumpfen und Muskeln und Sehnen können sich verkürzen. Werden die Gelenke hingegen regelmäßig bewegt, kann sich neue Gelenkschmiere bilden, die den Bewegungsablauf geschmeidiger macht und die Schmerzen lindern kann. Man sollte allerdings darauf achten, sich gleichmäßig, sanft und ohne große Kraftanstrengung zu bewegen. Spazierengehen und Aqua-Jogging sind zum Beispiel für eine sanfte Beanspruchung ideal geeignet. Liegt die Ursache für die Beschwerden allerdings in einer Überbeanspruchung, ist es wichtig, die entsprechenden Bewegungen zu vermeiden.
3. Kälte-/Wärmebehandlung für den akuten Notfall
Je nach Ursache der Gelenkbeschwerden kann eine Wärme- bzw. eine Kältebehandlung schmerzlindernd wirken. Für eine Kälteeinwirkung wickelt man Eis aus der Tiefkühltruhe in ein Handtuch ein und legt es auf die betroffene Stelle. Dabei darf das Eis nicht direkt auf die Haut gelegt werden. Fangopackungen hingegen spenden Wärme und die enthaltenen Mineralien dringen dabei durch die Hautporen in das Gewebe und helfen, ein basisches Milieu zu erzeugen, wodurch sich oft eine wohltuende Wirkung einstellt.
Die Gelbwurz Kurkuma ist viel mehr als ein Gewürz zum Verfeinern von Speisen. Die Inhaltsstoffe von Kurkuma können sich auch vorteilhaft auf die Gesundheit auswirken. Das in der Knolle enthaltene Curcumin kann bei Schmerzen helfen und Entzündungen vorbeugen und ist daher auch bei Gelenkschmerzen ein beliebtes Naturheilmittel.
4. Umschläge und Wickel mit Heilerde oder Beinwell
Eine Linderung der Schmerzen lässt sich oft auch durch einen Wickel mit Heilerde erzielen. Dazu mischt man zwei gehäufte Esslöffel Heilerde mit etwas Wasser, so dass ein Brei entsteht, der auf die entsprechende Stelle aufgetragen und dann mit einem Tuch abgedeckt und fixiert wird. Ebenso haben sich Umschläge mit Beinwellsalbe bewährt.
5. Einreiben mit Schwarzkümmelöl
Schwarzkümmel (Nigella sativa) wird typischerweise bei Allergien, Verdauungsproblemen und zur Stärkung des Immunsystems verwendet. Untersuchungen zeigen, dass das Öl auch bei Entzündungen helfen kann. Seine entzündungshemmende Wirkung verdankt das Schwarzkümmelöl seinem hohen Gehalt an Thymoquinonen. Bei Gelenkschmerzen können die betroffenen Stellen bis zu dreimal täglich mit dem Öl eingerieben werden. Auch eine Einnahme des Extraktes in Kapselform kann zu einem schnelleren Abklingen von Entzündungen beitragen.
6. Kurkuma und Ingwer gegen Gelenkschmerzen
Sind die Beschwerden in den Gelenken auf eine rheumatische Arthritis zurückzuführen, kann sich die Einnahme von täglich 200 mg Curcumin, einem Inhaltsstoff der Kurkuma-Wurzel, helfen, die Schmerzen zu lindern und die Mobilität zu verbessern. Darüber hinaus enthält die Gelbwurz auch entzündungshemmende Inhaltsstoffe, die sich ebenfalls günstig auf den Krankheitsverlauf auswirken können. Eine ähnlich effektive Wirkung in Bezug auf Schmerzen und Entzündungen wird auch dem Knollengewächs Ingwer nachgesagt. Nur 30-500 mg Ingwer pro Tag können reichen, um durch Arthrose ausgelöste Gelenkschmerzen zu reduzieren. Weitere natürliche Mittel gegen Schmerzen findest Du auch in diesem Artikel >>
Quellen und vertiefende Informationen:
http://www.praxisvita.de/gelenkschmerzen (Quelle mittlerweile offline)
http://symptomat.de/Hausmittel_gegen_Gelenkschmerzen
http://www.apotheken-umschau.de/gelenkschmerzen
http://www.apotheken-umschau.de/Gicht/Gicht-Schluss-mit-strenger-Diaet-409363.html
http://www.carstens-stiftung.de/artikel/schwarzkuemmeloel-hilft-entzuendeten-gelenken.html
http://www.biomedizin-blog.de/de/kurkuma-lindert-schmerzen-und-entzuendungen-bei-arthrose-wp261-235.html (Quelle mittlerweile offline)
http://www.zentrum-der-gesundheit.de/ingwer-wirkung.html