Smart klingt attraktiv. Nach Intelligenz und Zukunftsgewandtheit. Der Zusatz „Smart“ verschleiert aber gerne, welcher ökologische, ökonomische und gesundheitliche Irrsinn – wenn nicht gar Wahnsinn – sich manchmal hinter solchen Begriffen verbirgt. Smartmeter zum Beispiel versprechen, intelligente Stromzähler zu sein. Dabei gefährden sie zuallererst unsere Gesundheit und des Weiteren die persönliche wie die nationale Sicherheit.
Wie wurde unser Stromverbrauch früher gemessen – und wie funktioniert das heute?
Die Spülmaschine plätschert leise, der Staubsauger schnurrt, die Waschmaschine dreht ihre Trommel – und irgendwo im Keller oder Hausflur beginnt eine kleine Aluminiumscheibe um die eigene Achse zu sausen. Gleichzeitig tickert ein Rollenzählwerk vor sich hin, je nach Stromverbrauch mal schneller, mal langsamer, und zeigt uns an, wie viele Kilowattstunden schon aus der Steckdose geflossen sind. So funktionierte das Messen des Stromverbrauchs in Haushalten jahrzehntelang. Mit den sogenannten Ferraris-Zählern, benannt nach dem italienischen Ingenieur Galileo Ferraris, soll allerdings in rund zehn Jahren Schluss sein. Die analogen Stromzähler sollen bis 2032 sämtlich gegen digitale Messsysteme ausgetauscht werden. Wenn es nach Politik und Wirtschaft geht, dann selbstverständlich gegen „intelligente“ bzw. „smarte“ Zähler.
Ab 2032 sollen keine analogen Stromzähler mehr verwendet werden
Begründet wird dieser radikale Austausch, der umfassendste Zählertausch in der Geschichte Deutschlands, mit der eigentlich begrüßenswerten Energiewende. Mehr Klimaschutz, weniger Ressourcenverbrauch – das wollen wir alle! Ein erzwungener Austausch der Messeinrichtungen in allen Haushalten gehört allerdings beileibe nicht zu einer intelligenten Strategie zum Erhalt unseres Planeten und unserer Gesundheit. Welche Gefahren im Einzelnen lauern, dazu gleich mehr.
Worum geht es für die Verbraucherinnen und Verbraucher konkret? Im Sommer 2016 verabschiedete die Bundesregierung ein Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende. Das umstrittene Gesetz sieht wie oben angesprochen vor, sämtliche mechanische Zähler – auch wenn diese noch voll funktionstüchtig und zuverlässig sind – durch elektronische und flächendeckend auch durch vernetzte Messsysteme zu ersetzen. Es wird hier zu Recht von einer Zwangsdigitalisierung gesprochen. Denn die Haushalte können dem Einbau der modernen Zähler zum einen nicht widersprechen und müssen zum anderen die Kosten auch noch selbst tragen.
Es gibt allerdings Unterschiede in den gesetzlichen Anforderungen; je nach Größe und Verbrauch eines Haushalts gelten andere Regeln. Und hier wird eine Unterscheidung ganz wesentlich: moderne Messeinrichtung vs. intelligentes Messsystem. Ersteres ist quasi „nur“ die digitale Version des bekannten Ferraris-Zähler. So wie wir uns daran gewöhnt haben, uns ein Handy mit Bildschirm ans Ohr zu halten, statt einen Telefonhörer am Spiralkabel in die Hand zu nehmen, wird in unserer immer digitaleren Welt auch das schwarz-weiße Rollenzählwerk durch ein Display ersetzt. Das ist allerdings der erste – notwendige – Schritt in Richtung Smartmeter. Dieses Messsystem wiederum sammelt nicht nur die Daten eines Haushalts lokal im Gerät, wo der Stromverbrauch etwa einmal im Jahr abgelesen werden würde, sondern übermittelt die Daten unmittelbar an Netzbetreiber und Stromversorger. Gleichzeitig kann ein Smartmeter als Kommunikationsgerät auch Daten und Befehle empfangen.
Ab dem Jahr 2032 sollen sich also keine Ferraris-Zähler mehr drehen. In Neubauten ist bereits seit 2017 der Einbau moderner Messeinrichtungen Pflicht. Und wer kommt per Gesetz nicht um einen Smartmeter herum? Dies betrifft schon heute Haushalte mit einem jährlichen Verbrauch von über 10.000 kWh pro Jahr bzw. ab 2020 mit einem Verbrauch von über 6.000 kWh. Dazu kommen Besitzer von Strom erzeugenden Anlagen, beispielsweise Photovoltaik, die damit eine Nennleistung von mehr als 7 kW erbringen. Ebenso Nutzer von Nachtspeicherheizungen und Wärmepumpen. Im Durchschnitt verbraucht ein vierköpfiger Haushalt hierzulande übrigens zwischen 3.000 und 4.000 kWh Strom pro Jahr.
Die vom Gesetz vorgeschriebene Pflicht zum Einbau von Smartmetern kann allerdings gerade noch nicht umgesetzt werden, wie die Verbraucherzentrale informiert. Aktuell erfüllen die verfügbaren Geräte noch nicht die gesetzlich geforderten technischen Bedingungen.[1] Die flächendeckende Einführung startet voraussichtlich Ende dieses Jahres.
Versprechen und Wirklichkeit: Was ist an Smartmetern so kritisch?
Es schimmerte bis hier schon durch, dass Smartmeter bzw. deren verpflichtender Einbau kritisch zu sehen sind. Doch welche Gefahren genau bergen diese intelligenten Messsysteme? Gucken wir uns exemplarisch das vollmundige Versprechen eines großen Energieversorgers zum Thema an: „Ziel ist es, mithilfe der intelligenten Stromzähler die Energiewende zu ermöglichen, CO2-Emissionen zu reduzieren und so einen entscheidenden Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.“ So heißt es unter der einschüchternden Überschrift „Smart Meter Pflicht in Deutschland“ in dicken roten Lettern. Tatsächlich klingen optimierte Netzauslastung und intelligente Ressourcensteuerung, Strom- und Geldsparen doch prinzipiell sehr erstrebenswert. Wo also ist der Haken an Smartmetern? Es gibt leider gleich mehrere …
Smartmeter lassen die (Strom-)Preise steigen
Smartmeter seien besonders „grün“, wird von deren Verfechtern gerne proklamiert. Dabei erfüllen sie dieses Kriterium in keinerlei Hinsicht. Erstens ergibt es wirtschaftlich keinen Sinn, funktionale und verlässliche Geräte auszutauschen, bevor deren Lebensdauer abgelaufen ist. Zumindest gilt dies für den Endverbraucher – Produzenten reiben sich natürlich die Hände angesichts des garantierten Absatzes ihrer Produkte. Es ist mit großer Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass die Kosten für die Anschaffung und den Einbau eines Smartmeters die so groß versprochene Stromeinsparung durch das Gerät übersteigen. Es grenzt an ökologischen Wahnsinn und ist damit ganz sicher nicht im Sinne einer in jeder Hinsicht gesunden Energiewende, Neues nur um des Neuen willen (sehr stromintensiv!) zu produzieren und sogar per Gesetz einzuführen.
Studien aus anderen Ländern zeigen bereits, dass der Stromverbrauch trotz eines sekundenaktuellen Protokolls, das Smartmeter aufzeichnen, nicht zurückgeht. Fürsprecher stellen gerne die Vermutung in den Vordergrund, Verbraucher würden mit ihren elektronischen Geräten bewusster umgehen, wenn sie deren Verbrauch im Viertelstundentakt ablesen könnten und eine transparentere Abrechnung erhielten. Tatsächlich läuft dieser „erzieherische“ Anspruch aber auf breiter Fläche ins Leere. Es wird hingegen sogar mehr Strom verbraucht oder zumindest wird ein höherer Verbrauch gemessen – unter Umständen sogar um den Faktor sechs! Trifft besonders alte Elektrik eines Hauses auf einen modernen Smartmeter, so sind diese beiden Systeme nicht kompatibel und es kommt zu gravierenden Messfehlern. Doch selbst mit eigentlich ebenso modernen Errungenschaften wie Energiesparlampen und LED-Leuchten mit Dimmfunktion kollidiert die Technik und gibt einen höheren Verbrauch an.
Durch die ungenauen Messmethoden kann der Stromverbrauch deutlich steigen
Ein weiterer Aspekt, der in erster Instanz zu einer höheren Stromrechnung und in zweiter zu sozialer Ungerechtigkeit führen kann, ist die Anpassung von Strompreisen an Stoßzeiten. Wie früher Telefontarife, so werden mit Smartmetern unterschiedliche Preise zu verschiedenen Tageszeiten gang und gäbe. Zu Spitzenverbrauchszeiten ist Strom also teurer, nachts ist er am billigsten. Wer davon profitieren möchte, muss entweder gleich noch mehr digitale Technik in seinem Haushalt verbauen (Stichwort Smart-Home-Technologie), um beispielsweise seine Waschmaschine zu Mitternacht automatisch starten zu lassen, oder eben zu nachtschlafender Zeit große Elektrogeräte händisch einschalten. Das stört vielleicht alleinstehende Nachteulen nicht, die sowieso lieber dann arbeiten, wenn alle Nachbarn schlafen. Den Tagesablauf von Familien würde dies allerdings empfindlich treffen, genauso wie sozial schwache Menschen, die sich den teuren Strom tagsüber nicht leisten können. Von der Schlafqualität in einem großen Mehrfamilienhaus, in dem plötzlich alle Wasch- und Spülmaschinen nachts um zwei Uhr gleichzeitig zu rummeln anfangen, ganz zu schweigen …
Smartmeter machen unmündig
Selbstverständlich darf ein Unternehmen den Stromverbrauch eines Haushalts messen und abrechnen, darüber schließt man ja einen Vertrag. Ein intelligenter Stromzähler rechnet aber nicht nur fleißig die verbrauchten Kilowattstunden mit, sondern kann sie sekundenaktuell an den Netz- und Messstellenbetreiber sowie den Energieversorger funken – und ist gleichzeitig empfänglich für Daten von außen. Ein Smartmeter verstößt damit insofern gegen das Eigentumsrecht, als er eine Rundfunkkommunikationsanlage ist. Dies ist so in einem üblichen Stromvertrag nicht thematisiert.
Ein Energieversorger könnte sogar prinzipiell mithilfe des Smartmeters punktuell einzelne Haushaltsgeräte per Fernabschaltung steuern – schließlich ist alles miteinander vernetzt. Dies wäre ein lukratives Gegensteuern gegen säumige Zahler, denen nach und nach erst der Fernseher, dann die Kaffeemaschine und dann der Kühlschrank ausgeknipst werden könnten. Dieses Szenario ist allerdings bisher in Deutschland glücklicherweise (noch) nicht möglich.
Smartmeter fördern die Monopolbildung
Bislang herrschte eine klare Trennung zwischen dem Versorgungunternehmen, also dem Stromlieferanten, und dem Messstellenbetreiber, sprich derjenigen Institution, die die Infrastruktur zum Zählen des Stroms bereitstellt. Mit der Zwangseinführung der modernen und intelligenten Stromzähler ist aber eine Monopolisierung zu befürchten. Wer hier am schnellsten die Nase vorn und die größte Schlagkraft hat, kann sich das größte Stück des Marktes einverleiben. Unternehmen anderer Branchen haben schon vorgemacht, wie man sich als Platzhirsch behauptet (beispielsweise Facebook und Amazon). Durch die schon angesprochene beidseitige Kommunikationsfähigkeit eines Smartmeters kommen immer mehr Schnittstellen hinzu; das heißt, die ursprünglich ganz simple Angelegenheit der Stromverbrauchsmessung wird immer komplexer. Und es sind immer mehr Akteure beteiligt, an die die Messdaten automatisch weitergegeben werden. Für den Verbraucher bedeutet dies, dass es einfacher und überschaubarer ist, bei einem einzigen Anbieter die komplette Versorgung zu bestellen. Es ist leider zu erwarten, dass sich die Smartmeter-Technologie flächendeckend auch auf den Markt der Wasser- und Gaszähler ausweitet.
Smartmeter machen ständige Überwachung möglich
Während der gemeine Stromnutzer üblicherweise im Viertelstundentakt seinen aktuellen Verbrauch am Smartmeter ablesen kann, können die Geräte die Daten in Echtzeit, also sekündlich an diverse Empfänger übermitteln, wie den Messstellenbetreiber und den Stromversorger. Es liegt auf der Hand, welch sensibles Bild eines Haushalts damit gezeichnet werden kann. Per Smartmeter ist exakt rekonstruierbar, welches Gerät wann genutzt wird, wie viele Personen sich im Haus oder in der Wohnung aufhalten, ob die Kinder allein daheim sind, wann wer schläft und so weiter. Unter Umständen ist es sogar möglich, das laufende Fernsehprogramm in einem Haushalt zu ermitteln! Mithilfe von Smartmetern ist ganz deutlich eine Massenüberwachung möglich. Und dies ist mit unserem politischen System der Demokratie nicht vereinbar.
Smartmeter vereinfachen die Überwachung und massenhafte Datensammlung
Mit großem öffentlichem Interesse wurde die Datenschutz-Grundverordnung in den vergangenen Monaten EU-weit diskutiert, eingeführt und umgesetzt. Sie soll den Schutz personenbezogener Daten gewährleisten. Für gewöhnlich stoßen wir beim Surfen im Internet über die praktische Umsetzung der DSGVO, wenn wir per Infobalken über die Datenschutzrichtlinien auf einer Website informiert werden. Gibt uns die DSGVO nicht das gute Gefühl, globale Unternehmensriesen wie Facebook und Google in ihre Schranken weisen zu können, was unsere persönlichen Daten anbelangt? Vor der Sammelwut der Datenkraken aus dem Silicon Valley kann man sich schließlich auch aktiv zumindest ein wenig schützen, indem man keine Accounts auf den entsprechenden Websites anlegt. Wie steht es nun aber ums fleißige Datensammeln über unseren Stromverbrauch? Die Zivilisation hinter sich zu lassen und in einen Bauwagen auf einer Waldlichtung zu ziehen, dürfte für die wenigsten Verbraucher eine gangbare Alternative zum Schutz ihrer persönlichen Daten sein. Mit Smartmetern wird es aber zunehmend unübersichtlich, wer Einblick in die umfassenden Nutzungsprofile gewinnt, wo diese gespeichert werden und wer diese auswertet.
Natürlich werden auch hierfür Gesetze gestrickt. Aber diese halten Kriminelle nicht davon ab, die Server der am Strommarkt beteiligten Parteien zu hacken und Daten abzuziehen. Das macht zum Beispiel eine Manipulation des Verbrauchs möglich oder gar Einbrüche in den betreffenden Haushalten. Denn schließlich ist aus der Ferne bequem zu „beobachten“, wann alle Personen das Haus verlassen haben.
Smartmeter gefährden die nationale Sicherheit
Bleiben wir beim Stichwort Hacking. Ein Hackerangriff kann nicht nur Auswirkungen auf einen einzelnen Haushalt haben, sondern auch auf eine ganze Kommune oder sogar ein ganzes Land. In seinem düsteren Thriller „Blackout – Morgen ist es zu spät“ beschreibt der österreichische Schriftsteller Marc Elsberg, was passiert, wenn in ganz Europa die Stromnetze zusammenbrechen. Smartmeter spielen in dem Szenario eine Schlüsselrolle. In unserer heutigen vernetzten Welt ist noch nicht einmal ein Hackerangriff nötig, um mit nur ein paar Klicks Millionen von Haushalten zwischen Nordsee und Mittelmeer den Strom abzuschalten (so geschehen im Jahr 2016, als durch das geplante Abschalten zweier Hochspannungsleitungen in Niedersachsen sogar Sizilien kurzzeitig vom Netz ging).[3] Wenn großflächig und dauerhaft der Strom ausfällt, bricht eine Gesellschaft zusammen. Dabei bedeutet „dauerhaft“ allein schon einen einzigen Tag. Alles hängt an der Stromleitung: unsere Wasserversorgung, unsere Kommunikationsmittel, die Versorgung mit Nahrungsmitteln, das Verkehrssystem, Krankenhäuser, alles. Dass ein Stromausfall einen Krieg auslösen kann, ist leider bereits bewiesen. 2005 brachen in den Südstaaten der USA bürgerkriegsähnliche Zustände aus, nachdem der Hurrikan Katrina einen Blackout verursacht hatte.
Ob Naturkatastrophe oder menschengemachter Angriff: Ein Stromausfall kann unzählige Leben kosten, eine ganze Gesellschaft ins Chaos stürzen und den Frieden gefährden. Smartmeter bieten Kriminellen neue Angriffsflächen.
Smartmeter sind eine ernste Gefahr für Leib und Leben
Der vielleicht wichtigste Aspekt folgt in dieser Aufzählung zuletzt: Smartmeter können zu einer folgenschweren Gefahr für unsere Gesundheit werden.
Ein ganz offensichtliches Gesundheitsrisiko geht von der Explosionsgefahr eines Smartmeters aus. Während die bewährten Ferraris-Zähler jahrzehntelang stoisch ihren Dienst tun, halten die „modernen“ Geräte, die zumeist billig und unter Einsatz bedenklicher Stoffe in China produziert werden, im längsten Fall nur 15 Jahre, sind mit der Elektrik in alten Häusern nicht kompatibel und tendieren deshalb unter Umständen dazu, sich wegen Überhitzung zu entzünden. YouTube hält einen ganzen Fundus an Videodokumentationen dazu bereit.[4]
Viel subtiler aber sind die Gefahren durch den Elektrosmog und die Strahlung, die Smartmeter verursachen. Im besten Falle noch sind die Smartmeter mit einem LAN-Kabel ans Internet angeschlossen. In den meisten Fällen aber erfolgt die Datenübertragung entweder per Funk oder über sogenannte Power-Line-Communication. Schickt ein ins Gerät eingebauter Funksender die Verbrauchsdaten nach draußen, hat dies den gleichen Effekt, als würde ununterbrochen ein Gespräch über ein Mobiltelefon geführt werden, bei dem man einfach nicht auflegen kann. Power-Line-Communication bedeutet, dass die gesammelten persönlichen Daten vom Smartmeter als gepulste Niedrigschwingung auf das Stromnetz aufmoduliert wird. Auf den ersten Blick sieht dies zwar auch wie eine Lösung mit Kabel und ohne Funk aus, aber bei dieser Lösung potenziert sich das elektrische Feld und damit die Strahlenbelastung im ganzen Haus! Die Schwingungen breiten sich über sämtliche elektrische Leitungen bis zu allen Geräten aus, die dann rund um die Uhr munter vor sich hin strahlen. Außerdem werden die Signale verstärkt, damit die Informationen auch noch in der nächsten Trafostation erkennbar sind. Transformatorenstationen, die eigentlich die Aufgabe haben, die elektrische Energie auf eine bestimmte Voltzahl umzuwandeln, sodass sie vom Endverbraucher genutzt werden kann, werden überdies zu weiteren „Funkmasten“, die die Daten – sofern kein Kabel vorhanden – gebündelt über Funk an die zuständigen Unternehmen weiterleiten.
Kopfschmerzen, Depressionen und Schlafstörungen sind nur einige der Symptome
Sowohl niederfrequente elektrische Felder, die bei jeglicher Stromnutzung entstehen, als auch hochfrequente elektromagnetische Felder, die bei Mobilfunk und WLAN auftreten, wurden von der WHO als möglicherweise krebserregend für den Menschen eingestuft. Und auch die Zwischenfrequenzen, die im Rahmen der Power-Line-Communication entstehen, können Krebs bedingen, wie Studien aus den USA zeigen.[5] Elektrosmog kann die Gesundheit der kompletten Bevölkerung in aller Breite beeinträchtigen – verstärkt im Rahmen des Einsatzes von Smartmetern ist von Elektrohypersensibilität berichtet, von Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Tinnitus, Herz-Rhythmus-Störungen, Erschöpfungszuständen, Depressionen, gesteigerten epileptischen Anfällen … Die Liste ist lang und umfasst vor allem sogenannte Multi-Organ-Erkrankungen. Die Strahlung stört unser ganzes Körpersystem.
Lage und Leid in anderen Ländern
Andere Länder wie die USA, Kanada und Australien sind uns bereits lange voraus – sowohl was die flächendeckende Einführung von Smartmetern als auch den breiten Widerstand dagegen anbelangt. Teilweise gibt es sogar schon wieder einen Rückzug in der verpflichtenden Nutzung! Weil sich eben all diese negativen Aspekte von Smartmetern in der Praxis gezeigt haben – und unzählige Menschen die Folgen zu tragen hatten. Weltweit wurden schon Hunderte Organisationen zur Stärkung der Verbraucherrechte gegründet. Nicht nur Aktivistengruppen aus den Reihen der Bürger machen sich stark gegen das flächendeckende und erzwungene Einführen von Smartmetern. Auch offizielle Institutionen wie Ärztekammern beziehen kritisch Stellung. Die österreichische Ärztekammer zum Beispiel wies in einem Brief an das dortige Wirtschaftsministerium auf die erwiesenen Gesundheitsgefahren durch Elektrosmog hin und warf die Frage auf, wer für die gesundheitlichen Folgen durch die Strahlenbelastung seitens der Smartmeter aufkäme. Denn diese seien in der breiten Masse der Bevölkerung zu erwarten – inklusive der hohen volkswirtschaftlichen Folgekosten. Die Ärzte wurden deutlich und sprachen in ihrem Brief von einer staatlich erzwungenen Ausweitung der Elektrosmogbelastung.[6]
Abseits der gravierenden gesundheitlichen Folgen, die die intelligenten Messsysteme nach sich ziehen können, häufen sich in den Ländern, die diese bereits Technik nutzen, auch Beschwerden über generelle Störungen der elektrischen Geräte. Durch die verschiedenen Frequenzen, die wegen der Power-Line-Communication andauernd auf dem Stromnetz liegen, schalten sich Geräte beispielweise selbstständig aus, Dimmer fahren rauf und runter, Funkuhren stellen sich nicht mehr nach und der Radioempfang ist gestört. Verglichen mit den drohenden riesigen Gesundheitsgefahren wirkt dieser Aspekt schon fast grotesk. Aber auch dies ist eine massive Einschränkung der Lebensqualität, die ganz einfach vermeidbar wäre. Mit dem Beibehalten der bewährten analogen Stromzähler.
Was Du tun kannst
Noch sind Smartmeter in Deutschland nicht flächendeckend eingeführt. Grund dafür sind, wie eingangs angesprochen, allerdings nicht die verschiedensten eben aufgeführten Kritikpunkte, allen voran die gesundheitlichen Gefahren. Sondern allein der Umstand, dass bislang noch kein Gerät nach den Vorgaben des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik zertifiziert werden konnte. Wenigstens der Aspekt der IT-Sicherheit ist der Politik heilig!
Dabei würde der Staat andererseits auch sehr von der neuen Informationstechnik in jedem einzelnen Haushalt profitieren. Genauso wie die Unternehmen. Dies sind die beiden großen Akteure, die den eigentlichen Profit davontragen – in Gestalt von Umsatz und Daten. Irgendwann werden die gesammelten Daten vermutlich wertvoller sein als der Strom an sich.
Hierzulande ist in unseren Augen bislang dennoch kein breiter Widerstand gegen Smartmeter zu beobachten – ganz anders als in den oben erwähnten Ländern. Vermutlich wird sich dieser erst großflächig regen, wenn Smartmeter in den meisten Haushalten installiert sind und die Verbraucher die mannigfachen negativen Folgen spüren.
So lange musst Du aber nicht warten! Natürlich haben wir es hier mit geltendem Gesetz zu tun und eine Weigerung gegen den Einbau eines Smartmeters ist für manche Verbraucher widerrechtlich. Allerdings zeigen die Beispiele aus dem Ausland, dass engagierte Initiativen sogar Gesetzesänderungen im Sinne der Bürger bewirken können!
Wie beschrieben sparen intelligente Messsysteme an sich natürlich keinen Strom. Im Sinne des Umweltschutzes kannst Du das viel besser tun, indem Du zu einem Ökostromanbieters wechselst und die gängigen Tipps zum Stromsparen umsetzt, wie Steckdosenleisten mit Ausschaltknopf und dafür keine Stand-by-Funktion zu nutzen, beim unabdingbaren Kauf neuer Elektrogeräte auf deren Effizienzklasse zu achten usw. Die Empfehlung, viel öfter mal wieder „offline“ zu sein, gilt nicht nur für die Verbindung ins Internet! Sondern auch für alle Geräte mit Steckern generell. Weniger Stromnutzung bedeutet unmittelbar weniger niederfrequente elektrische Felder. Und damit ein großes Gesundheitsplus. Ist Dir bewusst, dass auch alle Deine Körperzellen über Frequenzen miteinander kommunizieren? Diese sind so sensibel, dass sie selbstverständlich durch andere Nieder- und Hochfrequenzfelder empfindlich gestört werden können.
Der Umstieg auf Ökostrom kann die Auswirkungen auf die Umwelt reduzieren
Es ist – nicht nur deshalb – wichtig, dass Du Deine Rechte als Verbraucher kennst. Solange Dein Stromverbrauch unter den oben genannten Werten liegt, Du keine Photovoltaikanlage betreibst, keinen Nachtspeicherofen nutzt usw., bist Du nicht verpflichtet, einen Smartmeter in Deinem Haus oder Deiner Wohnung installieren zu lassen. Lass Dich also niemals freiwillig darauf ein und lass Dich von Deinem Stromanbieter und Messstellenbetreiber nicht einschüchtern. Informiere Dich, bevor Du in eine neue Wohnung ziehst, bei Deinem zukünftigen Vermieter, ob der Einbau von Smartmetern geplant ist. Und halte mit den Informationen, die Du nun hast, nicht hinterm Berg! Dass diese Dinger sogar in Flammen aufgehen können, sollte ihn als Immobilienbesitzer selbstverständlich große Ohren kriegen lassen … Und auch wenn es für den Vermieter sicher praktisch ist, einfach gesetzliche Vorgaben umzusetzen, ohne über weitere Auswirkungen auf die Bewohner seiner Immobilien nachzudenken, ist er doch auch selbst als Bürger davon betroffen.
Matthias Langwasser erkundigte sich vor Kurzem bei seinem aktuellen Vermieter danach, ob geplant sei, in der Immobilie in Zukunft Smartmeter einzubauen. Die erlösende Antwort: „Im Moment noch nicht.“ Daraufhin klärte er seinen Vermieter kurz zur Thematik auf und versorgte ihn mit weiterführenden Informationen. Seine E-Mail kann Dir „zum Abgucken“ dienen, wenn auch Du an Deinen Vermieter oder Hausverwalter herantreten möchtest:
"Guten Morgen Herr XYZ,
das ist sehr gut!
Die Geräte sind hochgradig gesundheitsschädlich, arbeiten ungenau, fördern Datendiebstahl und verursachen öfters Brände.
Hier finden Sie Infos zum Thema:
https://deutsche-mitte.de/smart-meter-segensreiche-technik-oder-gefahr/
https://www.diagnose-funk.org/ratgeber/elektrosmog-im-alltag/elektromagnetische-strahlung/funkende-verbrauchszaehler-smart-meter
https://www.emfanalysis.com/smart-meter-oesterreich/
Herzliche Grüße, Matthias Langwasser"
Sind bereits Smartmeter verbaut, kannst Du auch an Deinen Vermieter herantragen, dass die Daten nicht mehr ständig per Funk, sondern über ein gewöhnliches LAN-Kabel einmal jährlich übertragen werden sollen. Gerade in dem Fall, wenn Smartmeter ohne Dein Wissen und ohne eine Aufklärung im Keller bzw. Hausflur eingebaut wurden, besteht auch die Chance, sich per ärztlichem Attest gegen die Messsysteme zu wehren und deren Wiederausbau zu erwirken. Ausgewiesene Umweltmediziner können bei berechtigten Bedenken bzw. nachweisbaren Auswirkungen auf die Gesundheit (Stichwort Elektrosensibilität) bescheinigen, dass der Betrieb dieser Geräte für den Patienten gesundheitlich nicht zumutbar ist.
Mach Dich zu dem großen Thema Elektrosmog und Smartmeter weiter schlau und teile Dein Wissen mit Deinem Umfeld. Der mehrfach preisgekrönte Dokumentarfilm „Take back your Power“ – „Hol Dir Deine Macht zurück“ liefert Hintergründe und Lösungsansätze.[7] Die Website www.diagnose-funk.de der gleichnamigen Umwelt- und Verbraucherschutzorganisation versorgt Dich mit profundem Wissen auf dem aktuellsten Stand. Wenn wir uns zusammentun, haben wir auch die Macht darüber, Gesetze zu verändern! Gebündeltes Engagement von Menschen, die sich ihrer Verantwortung für die Umwelt und die Zukunft unseres Planeten bewusst sind, kann Großes bewirken.
[1] https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/umwelt-haushalt/wohnen/die-neuen-stromzaehler-kommen-13275
[2] https://www.eon.de/de/eonerleben/smart-meter-pflicht-in-deutschland.html (Link mittlerweile offline)
[3] http://www.weltderwunder.de/artikel/blackout-was-passiert-wenn-der-strom-ausfaellt-12/ (Link mittlerweile offline)
[4] https://www.youtube.com/results?search_query=smart+meter+fires
[5] http://www.sammilham.com/links.shtm
[6] https://www.emfanalysis.com/wp-content/uploads/2015/06/Austrian-Doctors-Chamber-Smart-Meters.pdf
[7] https://www.youtube.com/watch?v=M9rCpZGHhXE (Link mittlerweile offline)
Verwendete Quellen:
- https://www.newstarget.com/2018-07-25-evidence-is-undeniable-smart-meters-cause-massive-changes-to-the-heart.html?fbclid=IwAR0rFTCPoMc-Ji9mYdb2EoJYSpu6GxyQs6mK6P3kz8C3GCw2rMAHr4JqOEU
- https://www.emfanalysis.com/smart-meter-oesterreich/
- https://mk0emfanalysisc13rds.kinstacdn.com/wp-content/uploads/2015/06/Smart-Metern-Osterreich.jpg (Quelle mittlerweile offline)
- https://www.emfanalysis.com/wp-content/uploads/2015/06/Austrian-Doctors-Chamber-Smart-Meters.pdf
- https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/anti-smart-meter-bewegung-widerstand-gegen-intelligente-stromzaehler-a-984085.html
- https://takebackyourpower.net/
- https://www.youtube.com/watch?v=M9rCpZGHhXE (Quelle mittlerweile offline)
- https://de.wikipedia.org/wiki/Intelligenter_Z%C3%A4hler
- https://discovergy.com/blog/smart-meter-pflicht
- https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/umwelt-haushalt/wohnen/die-neuen-stromzaehler-kommen-13275
- https://www.eon.de/de/eonerleben/smart-meter-pflicht-in-deutschland.html (Quelle mittlerweile offline)
- https://de.wikipedia.org/wiki/Intelligenter_Stromverbrauch
- https://drleonardcoldwell.com/american-cancer-society-claimed-smart-meters-increase-cancer-risk-2014/ (Quelle mittlerweile offline)
- http://www.stop-smartmeter.at/probleme.html
- https://www.golem.de/news/smart-meter-bundestag-verordnet-allen-haushalten-moderne-stromzaehler-1606-121718.html
- https://bit.ly/2gy7Wag (Quelle mittlerweile offline)
- https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=15&ved=2ahUKEwjXwvCrtpbjAhUPxYUKHckKCI44ChAWMAR6BAgBEAI&url=https%3A%2F%2Fwww.boell.de%2Fsites%2Fdefault%2Ffiles%2Fboll.brief_go9_alte_energiewelt_neue_energiewelt.pdf%3Fdimension1%3Ddivision_oen&usg=AOvVaw3X0Mp8F0DJTcdZ82nD6EL-
- https://www.diagnose-funk.org/ratgeber/elektrosmog-im-alltag/elektromagnetische-strahlung/funkende-verbrauchszaehler-smart-meter
- http://www.weltderwunder.de/artikel/blackout-was-passiert-wenn-der-strom-ausfaellt-12/ (Quelle mittlerweile offline)
- http://hoganlovells-blog.de/2018/04/19/it-sicherheitsbedenken-verzoegern-smart-meter-roll-out-weiter/# (Quelle mittlerweile offline)