Babys schreien lassen?

Unzählige Erziehungsratgeber beschäftigen sich oftmals kontrovers mit der Frage, wie man am besten mit Babys umgeht.

Ein kleiner Mensch wächst 9 Monate lang in der Gebärmutter seiner Mutter auf, wo es dunkel, warm, flüssig und weich ist. Geräusche werden nur sehr gedämpft wahrgenommen. Dieser Embryo ist im Körper seiner Mutter gewachsen und eins mit ihr.

Wenn der Säugling geboren wird, dann kommt er auf einmal in eine völlig neue Umgebung, wo es hell, laut, trocken und ganz anders als vorher ist. Er wird vom Körper seiner Mutter getrennt und verliert die körperliche Einheit. Wenn man dem frisch geborenen Säugling diesen einschneidenden Übergang so leicht wie möglich machen will, dann macht man zum Beispiel eine Wassergeburt, vermeidet grelles Licht und starke Geräusche, und versucht die Geburtsumstände so zu gestalten, dass sie dem Zustand im Bauch der Mutter möglichst nahe kommen.

Glückliches Baby im Tragetuch

Ein zufriedenes Baby, das im Tragetuch viel Körperkontakt bekommt.

Das Neugeborene hat noch keinen Verstand, dafür aber einen unglaublich gut ausgeprägten Instinkt, es weiß also ganz genau, was es in jedem Moment braucht. Solange es sich wohl fühlt und seine Bedürfnisse wie Körpernähe, Stillen, Schlafen und Tragen erfüllt werden, bleibt es ruhig und zufrieden.

Warum werden in allen alten Kulturen seit Jahrtausenden die Babys gestillt und am Körper getragen? Weil es die Natur so vorgesehen hat. Die Muttermilch gibt dem Säugling lebenswichtige Nährstoffe und beruhigende Substanzen, sowie das Gefühl von Geborgenheit. Außerdem entwickelt die Mutter durch das Stillen wichtige Hormone, die dafür sorgen, dass sie sich mit aller Kraft um ihr Kind kümmern kann. Das Stillen sorgt dafür, dass die starke Verbindung zwischen Mutter und Baby erhalten bleibt.

Das Tragen gibt dem Säugling die für ihn so wichtige Körpernähe und –wärme. Die ständige Bewegung beruhigt ihn und erinnert ihn an seine Zeit im Bauch der Mutter. Wenn der Säugling sich unwohl fühlt und seine Bedürfnisse, auf deren Befriedigung er angewiesen ist, nicht erfüllt werden, hat er nur eine Möglichkeit, das auszudrücken: Er schreit. Er ist völlig hilflos, kann nicht sprechen und ist vollständig darauf angewiesen, dass seine Mutter und seine Familie sich um ihn kümmern. Wenn ein Baby schreit, dann nur deshalb, weil etwas nicht stimmt. Warum hört sich dieses Schreien oft so heftig an? Damit es gehört wird und die Situation verändert wird. Das Baby schreit also deswegen, weil es Hunger hat, gestillt werden will, Körperkontakt braucht, nicht schlafen kann oder körperliche Schmerzen hat. Es ist immer einer dieser Gründe.

Der Säugling kann sich nicht wehren, er kann nur schreien, eine andere Möglichkeit, sich bemerkbar zu machen, hat er nicht. Er erwartet instinktiv wie alle anderen Tiersäuglinge auch, versorgt zu werden mit allem, was er braucht. So hat es die Natur vorgesehen. Er ist auf die Liebe seiner Mutter angewiesen, besonders am Anfang seines Lebens. Und er hat ein Recht darauf.

Wenn er allein gelassen wird, im eigenen Bettchen schlafen muss, nicht gestillt und nicht getragen wird, dann verliert er das Vertrauen darin, dass er richtig ist und seine Bedürfnisse erfüllt werden. Er verliert das Vertrauen darin, dass alles an seinem Platz ist und so ist, wie es sein sollte. Er fühlt sich isoliert und getrennt, alleine gelassen. Denn genau das wurde mit ihm gemacht.

Warum kann ich das so genau beschreiben? Weil ich es selbst erlebt habe und genau weiß, wie es sich anfühlt.

gesunde Mutter-/Kindbindung

Ein Baby, dessen Bedürfnisse nach Nähe, Stillen, Tragen und vor allem nach einer gesunden Bindung zur Mutter erfüllt werden, hat die besten Voraussetzungen, um zu einem bindungsfähigen, selbstbewussten und liebevollen Erwachsenen heranzuwachsen.

Ich kenne fast keinen Menschen in unserer Gesellschaft, der diese Erfahrungen nicht gemacht hat, welche gravierende Folgen haben: Wir fühlen uns getrennt von unserer Mutter und damit auch von Mutter Erde. Wir leben in der Illusion, getrennte Menschen zu sein, was dazu führt, dass wir nur an uns selbst denken. Wir haben nicht gelernt, die Einheit des Lebens zu fühlen. Deswegen leben wir in einer Gesellschaft, die auf Gewalt aufgebaut ist: Gewalt gegen die Natur, gegen die Tiere, gegen Minderheiten und andere Länder.

Eine neue Welt und eine neue Gesellschaft entstehen dann, wenn wir unsere Kinder und Babys wieder so behandeln, wie sie es erwarten und verdienen: Mit Liebe, Achtung und dem Erfühlen und Erfüllen ihrer Bedürfnisse.

 

 

Unsere Erfahrungen mit unserem Sohn Makaio beschreibt Randi in ihrer wunderschönen Broschüre "Unter meinem Herzen - Für eine natürliche und bewusste Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit".

 

 

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  • Zusammenfassung

    Liebe Oriane,
    vielen Dank für Deinen Beitrag!
    Ich beschreibe in meinem Artikel, wie es die Natur vorgesehen hat. Dabei habe ich keine Sonderfälle berücksichtigt. Jede Mutter möchte das Beste für ihr Kind. Es geht hier nicht um Dogmatismus, sondern darum, die Menschen wieder an ihren Instinkt und an das Natürliche zu erinnern.
    Herzliche Grüße, Matthias

  • Zusammenfassung

    Lieber Mathias,
    Es freut mich sehr, dass es bei deiner Familie so gut laueft. Allerdings koennte der Artikel fuer manche Muetter, die nicht stillen koennen eine Beleidigung sein. Es ist sicher das Beste fuer das Baby aber es klappt nicht immer. Ich spreche von meiner Erfahrung: mein Baby hat jede halbe Stunde geschrien, da es Hunger hatte und nicht genug von der Brust kriegen konnte. Mutter und Kind ging es schlecht! Ich habe also auf Pulvermilch umgestellt und seit dem Zeitpunkt sind wir beide gluecklich. Bedeutet es, dass ich mein Baby nicht liebe und von mir und Mutter Erde trennen wollte? Nein, glaube ich nicht. Liebe Gruesse Oriane

  • Zusammenfassung

    Ich weiß nicht ob es den Weltfrieden bringt wenn kein Kind mehr schreien gelassen wird aber ich stimme dir 100%ig zu.
    Viele Mütter(Eltern) machen es sich schon ziemlich einfach. Stillen ist unpraktischer als Flasche, schreien lassen ist leichter als das Baby 18 Stunden am Tag zu tragen oder zu "raten" was es haben könnte und ein Kaiserschnitt ist besser planbar als eine spontan Geburt.
    Diese geplanten Kaiserschnitte finde ich aber mit am schlimmsten und gehören meiner Meinung nach verboten!!!
    Wenn ich Sätze höre wie "ich wollte nicht noch 2 wochen waren", "mein mann hatte da Urlaub", "ich wollte davon nichts mitbekommen" oder "ich hatte so
    Angst vor den Schmerzen"... da könnte ich echt kotzen.
    Und diese Ratschläge wie "schreien lassen stärkt die Lungen" oder "du darfst sie nicht immer beachten/hoch nehmen wenn sie schreit. Das verwöhnt sie"...
    Boar, da werd ich so wütend

  • Zusammenfassung

    Ich denke auch wenn ein baby schreit....immer etwas ist...darum werde ich auch immer gucken gehen. Ob es Hunger hat schmerzen oder kuscheln möchte. ...herumgetragen werden möchte oder einfach nur Geborgenheit sucht....man sollte immer reagieren. Es stärkt das Urvertrauen. Ps . allerdings bin ich auch der Meinung. ...später dann wenn sie verstehen lernen. ...abzuschätzen (man kennt ja sein Kind) ob das schreien nu bock ist oder echt in Form es möchte was.....auszumetern ob es sinnvoll ist alle Nase nach hin zu rennen. ....z.b.in der schlaf Phase auch einfach nur mal heimlich ins zimmer schauen was es treibt.

    Es hat jeder seine Erfahrungen. Wir sind alle Menschen die nicht perfekt sind u aber das Gute f unsere Kinder wollen.
    Jeder denkt er macht es richtig.

    Den Spruch. ..das kind schreien lassen es stärkt die Lungen finde ich persönlich furchtbar u längst überholt.

  • Zusammenfassung

    Hallo Melanie,
    bin heute zum ersten mal auf dieser Seite, eine schöne Entdeckung "Regenbogenkreis".
    Deine Erzählung hat mich sehr berührt, mit Deiner Vermutung liegst Du leider zweifelsohne richtig.
    Es erinnert mich an mein Schicksal, meine Mutter lies mich, auf Anraten des Arztes(?), 2 Tage lang ununterbrochen im Nebenraum weinen.
    Die Begründung war, ihr Baby würde "rücksichtslos" fordern und sie müsse "diesen Machtkampf" für sich entscheiden und sich gegen mich durchsetzen.
    Unfassbar für mich! Bis heute findet trotz aller Liebe und Bemühung meinerseits keinerlei "emotioneller Austausch" zwischen meiner Mutter und mir statt. Ich habe keine Erinnerung, wann sie mich mal in den Arm genommen hätte. Mein Leben lang, seit Kindertagen, litt ich an chron. Asthma bronchiale und dem Gefühl nicht liebenswert oder beschützenswert zu sein. Besser nicht am Leben zu sein bzw. aus dem Leben zu scheiden, um in der anderen Dimension glücklich zu sein.
    Weshalb ich das hier erzähle?
    Weil ich vor etwa einem Jahr, Hilfe für mich gefunden habe.
    Ich verband mit rück mit mir selbst, mittels des einzigen Babyfotos das ich von mir besitze, ich sah dieses wunderschöne Baby an, musste sehr weinen über mehrere Tage, und empfand eine tiefe Liebe für mich.
    In Zukunft würde ich mich selbst beschützen und achten weil ich wertvoll bin.
    Gleichzeitig löste sich mein Asthma auf, hier habe ich eine sehr wertvolle adresse für Dich und evtl. andere Menschen, ich fand sie vor einem Jahr als mein Lungenarzt mir nur noch 25% Lungenfunktion bescheinigte, ich ging ins Internet, fand die Seite einer Apotheke mit "Bewusstseinsmedizin"
    Du gelangst über www.komplexmittel.org auf diese hochinteressanten Seiten.
    Es gibt dort CausolythKomplexmittel wie auch Familienkomplexe.
    Ich kombinierte AsthmaKomplex & Mater (Mutter)Komplex, nach 7 Tagen verschwand meine Atemnot, heute geht es mir sehr gut.
    Ich würde mich freuen, wenn dieser Hinweis auch anderen Menschen Hilfe bringt.
    Mit besten Wünschen,
    Heidelind

  • Zusammenfassung

    Ich habe keine Erfahrungen mit eigenen Kindern von denen ich sprechen kann. Ich wurde als Baby aber zum Durchschlafen erzogen, indem meine Mutter Nachts nicht aufstehen und nach mir sehen durfte, wenn etwas war. Mein Vater hat es Ihr verboten.
    Heute habe ich das Gefühl das viele Dinge aus der Zeit herrühren.

    Ich habe immer das Gefühl alleine vor allem zu stehen.
    Mag nicht um Hilfe oder Gefallen bitten.
    Habe Angst Menschen anzusprechen.
    Der Selbstwert ist nicht besonders hoch.

    Am schlimmsten ist es wenn ich Menschen ansprechen will von denen ich etwas will. Obwohl ich das schon oft genug gemacht habe, tritt überhaupt kein Lerneffekt ein. Es ist jedes Mal wieder ein Kampf und es kommt oft genug vor, das ich nicht Frage und einfach auf das verzichte was ich wollte.
    Oder ich schleiche wochenlang um das Telefon herum weil ich mich vor einem Anruf drücke.

    Wenn jemand was von mir will ist alles super dann fühle ich mich wohl, aber wehe ich will etwas, dann geht gleich das Selbstwertgefühl in den Keller. Das betrifft aber nur Menschen die ich nicht kenne oder nicht gut kenne.
    Mir fehlt in diesen Momenten das Urvertrauen in mich und das es klappen wird. Ich habe so eine Angst vor einem Nein, das ich oft gar nicht Frage, und so die Chance nicht mal nutze ein Ja zu bekommen.
    Damit stehe ich mir wirklich selbst im Weg, und ich hätte schon viel mehr erreichen können wäre das nicht so.

    Für mich ist das ganz klar ein Trauma aus meine ersten Tagen.

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