Ein Kind soll das Licht der Welt erblicken. Schon in wenigen Wochen wird es soweit sein. Im Schwangerschaftsvorbereitungskurs wurde empfohlen, sich möglichst früh an die Klinik der eigenen Wahl zu wenden, damit grundsätzliche Daten schon im Vorfeld aufgenommen werden können und nicht erst, wenn es so weit ist.
Käme Frau dieser Empfehlung nach, so würde sie ihr Kind in einem Kreißsaal zur Welt bringen. Dieser ist hierzulande ausgestattet mit modernster Technik, die jede Sekunde des Geburtsvorgangs lückenlos überwachen kann und den Ärzten eine möglichst gute Kontrolle des Geschehens ermöglicht.
Die Klinikgeburt
Damit wird die werdende Mutter zu einer Patientin. Der Geburtsvorgang wird zu einer Krankheit, von der man sie unter dem Einsatz moderner Technik aufwändig „entbinden“ muss. Die Geburt wird zu einem Prozess, dem die Frau ausgeliefert ist und den sie nur mit ärztlicher Hilfe überstehen kann. Sie gibt damit ihr Schicksal und das ihres Kindes in die Hände der Ärzte. Diese wiederum setzen alles daran, das Kind möglichst schnell zur Welt zu bringen – denn Zeit ist Geld, insbesondere im Krankenhaus.
Bei gleißender Halogenbeleuchtung wird der Gebärapparat regelmäßig begutachtet. Wenn es nicht schnell genug geht, wird gern nachgeholfen. Das dafür zur Verfügung stehende Sortiment reicht von wehenfördernden Mitteln über Betäubungen bis hin zu radikaleren Methoden wie Dammschnitten oder dem Kaiserschnitt. Es ist auch durchaus üblich, das Kind mit einer Zange oder einer Saugglocke ans Licht der Welt zu zerren.
Das Schlimmste: Oftmals berücksichtigen die Ärzte nicht die persönlichen Wünsche der werdenden Mutter. Durch den Geburtsschmerz häufig unfähig zu sprechen oder auch nur zu denken, kann diese auch oftmals gar nicht mehr deutlich äußern, dass sie eine bestimmte Form der Behandlung nicht möchte. Aber selbst, wenn sie klar und vernehmlich eine Handlung ablehnt, kann der Arzt diese dennoch vornehmen und sich darauf berufen, es habe sich um einen Notfall gehandelt. Da die Gebärende in ihrer Situation nicht zurechnungsfähig gewesen sei, habe er sich im Sinne des Patientenwohls für die entsprechende Behandlung entschieden.
Man muss sich das noch einmal vergegenwärtigen: Es kommt regelmäßig vor, dass Frauen während der Geburt im Kreißsaal im Kernbereich ihrer körperlichen Intimsphäre berührt werden oder dieser Bereich mit Händen oder unterschiedlichen Werkzeugen penetriert wird. Dabei entstehen mitunter schwere Verletzungen, beispielsweise beim Damm- oder Kaiserschnitt – von den seelischen Verletzungen ganz zu schweigen. All das auch gegen den erklärten Willen der Frau, manchmal sogar über ihre Bitten oder ihr Flehen, aufzuhören, hinweg! Im englischen Sprachraum spricht man hier von „birth rape“ – Geburtsvergewaltigung [1].
Dabei ist ein Kaiserschnitt nicht nur medizinisch riskant, sondern auch für die Mutter-Kind-Bindung immer die schlechtere Option. Oft kann das Kind im OP nicht sofort angelegt werden, was zu massiven Stillproblemen führen kann und die kritische Bindungsphase direkt nach der Geburt stark beeinträchtigt. Das gilt umso mehr bei einem Kaiserschnitt unter Vollnarkose. Hinzu kommt, dass ein OP-Saal eine denkbar ungeeignete Umgebung für ein Neugeborenes ist. Die noch unreifen Sinne werden von dem grellen Licht und der Geräuschkulisse vollkommen überfordert. Zu allem Überfluss wird dieses so zerbrechliche Wesen auch noch von latexbehandschuhten Händen von der Mutter weggenommen, um es zu untersuchen – wahrlich nicht der optimale Start ins Leben.Es ist außerdem bedenkenswert, dass in Deutschland inzwischen in manchen Regionen 40 % der Kinder per Kaiserschnitt zur Welt kommen [2]. Das hat mehrere Gründe. Frauen wird mit Verweis auf angeblich „unkalkulierbare Risiken“ der Vaginalgeburt ein Kaiserschnitt empfohlen – ohne über die mannigfaltigen Risiken des Kaiserschnittes für Frau und Kind aufzuklären, welche die Risiken der Vaginalgeburt bei Weitem überwiegen. Auch ein angeblicher Geburtsstillstand wird oft schneller diagnostiziert, als es medizinisch sinnvoll wäre. Immerhin lässt sich ein Kaiserschnitt so gut rechtfertigen. Der Kreißsaal ist frei für die nächste Geburt und das Krankenhaus kann eine lukrative Operation mehr abrechnen.
Auch nach der Geburt werden die Wünsche und Bedürfnisse von Mutter und Kind oft den festgeschriebenen Abläufen im Krankenhaus geopfert. Während Studien klar belegen, dass es von großem Vorteil für das Kind sein kann, die Nabelschnur auspulsieren zu lassen, wird diese im Kreißsaal meist unmittelbar nach der Geburt abgeklemmt und durchtrennt. Doch das Blut in der Plazenta gehört zum Kreislauf des Kindes. Es in dieser Situation einem beträchtlichen Teil seines eigentlichen Blutvolumens zu berauben – meist, ohne, dass die Atmung bereits vollständig funktioniert – bedeutet, dem Kind für eine Zeit einer Blut- und Sauerstoffarmut auszusetzen. Dies kann für das Neugeborene mit Atemnot und Todesängsten verbunden sein – da ist es kein Wunder, dass die meisten Babys nach so einer Geburt schreien!
Wiegen, aber wo ist die Mama?
Es hat sich auch noch nicht in allen Geburtshilfestationen herumgesprochen, wie wichtig die ersten Minuten nach der Geburt für die Mutter-Kind-Bindung sind. Hier ist es von der Natur so vorgesehen, dass das Neugeborene mehr oder weniger unmittelbar nach der Geburt bei der Mutter trinkt und sich an der warmen Mutterbrust von den Strapazen der Geburt erholt. Dabei wird das Fundament für das so wichtige Urvertrauen gelegt. Dennoch ist es mancherorts üblich, das Kind zuvor zu wiegen, zu messen und ärztlich zu untersuchen, bevor es zur Mutter darf. Die ersten Minuten, in denen das Kind auf die Mutter angewiesen ist und zu ihr will – gewaltsam zerstört.
Auch nach der Geburt – sollte es nötig sein, länger im Krankenhaus zu bleiben – grassieren teilweise verheerende Zustände. So gibt es durchaus Krankenhäuser, in denen die Babys in einem separaten Säuglingszimmer untergebracht sind und der Mutter nur alle vier Stunden zum Stillen gebracht werden. Ein solches Verhalten ist für das Neugeborene notwendigerweise traumatisch. Ein Neugeborenes hat noch kein Konzept davon, dass Dinge außerhalb seiner unmittelbaren Wahrnehmung existieren. Wird es von der Mutter getrennt, erleidet es daher Existenzängste – aus Sicht des Neugeborenen wurde es soeben von der Mutter verlassen, ausgesetzt, verraten und muss nun ohne sie verhungern oder erfrieren.
Auch die abgeschwächte Version dieser Praxis – das Kind ist nur nachts im Säuglingszimmer – ist kaum weniger katastrophal in seinen Auswirkungen für das Kind. Das Neugeborene hat noch überhaupt keine Vorstellung von Tag und Nacht, auch hat es kein Zeitgefühl. Es braucht daher die ununterbrochene Nähe zur Mutter, am besten mit allen Sinnen – also direkt bei der Mutter, nicht in einem separaten Kinderbett.
Auch besteht die beständige Gefahr, zu nachteiligen Verhaltensweisen gedrängt zu werden, seien es Schnuller, ungewollte Medikation oder längst überholte Vorstellungen in Bezug auf das Stillen, die viele Stillprobleme erst hervorbringen. Das kann so weit gehen, dass viele Mütter glauben, sie hätten nicht genug Milch und beginnen, die Flasche zu geben. Dann aber lernt das Neugeborene nicht die richtige Saugtechnik an der Mutterbrust – es wird als Flaschenkind aufwachsen müssen.
Bei alledem sollte aber auch nicht verschwiegen werden, dass es einige wenige Kliniken gibt, die es deutlich besser machen und eine sanfte Geburt in angenehmer Atmosphäre anbieten. Manche dieser Kliniken bieten auch hebammengeleitete Kreißsäle an. So kann das Risiko einer Interventionsspirale gemindert werden. Wichtig ist aber, darauf zu achten, dass ein naturnaher und aufgeklärter Umgang mit Geburt und Versorgung des Neugeborenen wirklich in der Kultur der Klinik und der Mitarbeiter verankert wurde und nicht lediglich ein hübscher Kreißsaal zur Imagepflege vorhanden ist.
Die kompetente Gebärende und die Hausgeburt
Geburten sind keine krankhaften Vorgänge, die in einem Krankenhaus behandelt werden müssen, sondern etwas vollkommen Natürliches. Der weibliche Körper ist von der Natur ideal auf das Gebären von Kindern vorbereitet worden. Frauen, die selbstbestimmt gebären dürfen, berichten deshalb auch regelmäßig von einer tief empfundenen Zuversicht, während der Geburt. Sie verspürten ein intensives Gefühl, der Situation gewachsen zu sein und ihr Kind gesund auf die Welt bringen zu können.
Diese Gewissheit, die Kontrolle über das Geschehen zu haben und tatsächlich Gebärende zu sein statt Patientin, lässt sich kaum erreichen, wenn man sich in eine Klinik begibt. Die Kontrolle behält sie nur, wenn sie nicht nur die Entscheidung trifft, das Kind auf die Welt bringen zu wollen, sondern auch den Ort dafür frei und selbstbestimmt wählt, im Vertrauen auf ihre Fähigkeiten als Frau und ohne Angst.
Wirft man hier einen Blick ins Tierreich, so stellt man fest, dass die meisten Säugetiere sich zur Geburt Orte suchen, die sie gut kennen. Oft richten sie Orte speziell für diesen Zweck her – meist verbringen dann hier die Jungtiere auch ihre ersten Lebenswochen. In jedem Fall ist es wichtig, dass der gewählte Ort der Geburt sicher und vertraut ist. Die Geburt ist ein gewaltiges Ereignis, welches die gesamte Aufmerksamkeit der werdenden Mutter benötigt. Nichts stört hier mehr, als sich nicht vollkommen sicher zu fühlen.
Was liegt also näher, als diese festliche Begebenheit im vertrautesten Umfeld zu begehen, das man sich vorstellen kann? Kaum etwas ist natürlicher und sicherer, als im eigenen Heim zu gebären. Nirgendwo sonst sind die Chancen der Frau besser, vollkommen selbstbestimmt und als Herrin der Lage ihrem Kind das Leben zu schenken.
Etwaige GeburtshelferInnen kommen als Gast zu ihr, in ihr Haus. Dies ist eine ganz andere Situation, als jene, wenn die Frau nach Einsetzen der Wehen in einem Geburtshaus oder einem Krankenhaus um Aufnahme ersuchen muss. In diesem Fall begibt sie sich immer ein Stück in fremde Hände, auf fremdes Territorium. Notgedrungen muss sie ein Stück ihrer Selbstbestimmtheit abgeben. Als Patientin oder Klientin begibt sie sich viel eher in ein Abhängigkeitsverhältnis, als dies als Auftraggeberin im eigenen Heim der Fall ist.
Idealerweise unter der Anleitung einer Hebamme, kann die werdende Mutter hier die Geburt nach eigenen Vorstellungen gestalten. Das betrifft sowohl die Vorbereitung der Räumlichkeiten (Licht, Geräuschkulisse, Gerüche etc.) als auch den Ablauf der Geburt selbst. Wählt man das nächstgelegene Krankenhaus, so ist man den dortigen Gegebenheiten ausgeliefert. Bei der Hausgeburt hingegen stehen einem alle Möglichkeiten offen, die Voraussetzungen für eine natürliche Geburt nach den eigenen Wünschen zu schaffen.
Harmonie nach der Geburt.
Das schließt übrigens auch die Möglichkeit ein, nicht die eigene Wohnung oder das eigene Haus als Geburtsort auszuerwählen, sondern sich einen anderen Platz zu suchen. Vielleicht das regelmäßig besuchte Ferienhaus in der Natur? Oder vielleicht gibt es in der engeren Verwandtschaft oder Bekanntschaft jemanden mit dem idealen Platz? Was auch immer der werdenden Mutter in den Sinn kommen sollte, sie sollte sich offenen Herzens dafür entscheiden können, denn die freie Wahl des Geburtsortes ist ein Menschenrecht! [3]
Sicherheitsaspekte
In Geschichtsbüchern und historischen Romanen ist immer wieder zu lesen, dass Geburten früher hochriskant für Mutter und Kind waren und es nicht selten vorkam, dass die Geburt für die Mutter oder das Kind (oder sogar für beide) tödlich endete. Ist es da nicht schlichtweg sicherer, sich in ein Krankenhaus zu begeben, falls etwas schief läuft?
Auch wenn dieser Gedankengang nahe liegt, so ist er schlicht nicht zutreffend. Eine sonst unauffällige Schwangerschaft vorausgesetzt, sind Hausgeburten sogar sicherer für Mutter und Kind. Eine niederländische Studie mit insgesamt über 500.000 Geburten zeigt dies eindrücklich. Diese Studie kommt zu dem Schluss, dass bei normalen Schwangerschaften Klinikgeburten kein Stück sicherer sind als Hausgeburten, sofern die Geburten von einer zertifizierten Hebamme begleitet werden und im Notfall die Infrastruktur für eine zügige Intervention gegeben ist [4].
Eine weitere kanadische Studie deutet vielmehr in die gegenteilige Richtung: Bei Geburten, die von einem Arzt betreut wurden, bestand ein fast doppelt so hohes Risiko, dass das Kind die Geburt nicht lebend übersteht als bei einer von einer Hebamme betreuten Hausgeburt. Dafür ist das Risiko von unerwünschten und unnötigen gynäkologischen Eingriffen bei Hausgeburten deutlich geringer, ebenso wie die Rate an geburtsbedingten Verletzungen [5].
Die Rolle der Hebammen
Zwar ist die Geburt ein natürlicher Vorgang, aber es scheint für den Menschen auch natürlich zu sein, nicht allein zu gebären. Bei den meisten Natur- und Urvölkern wird die Gebärende von einer oder mehreren anderen Personen begleitet. Diese Personen stehen der Frau während der Geburt zur Seite und stützen sowie unterstützen sie, wo es notwendig ist. Manchmal sind auch Mädchen anwesend – zum Beispiel die künftige ältere Schwester – die auf diese Weise schon früh eine genaue Vorstellung vom Vorgang der Geburt bekommen. Sie erlernen somit schon weit vor ihrer ersten eigenen Schwangerschaft Geburtstechniken, die ihnen später nützlich sein können. Bei unseren nächsten Verwandten im Tierreich ist es ähnlich: Auch Gorillas beispielswiese schauen sich bestimmte Dinge voneinander ab. Gorillaweibchen werden schon früh in die Pflege von Gorillajungen einbezogen und es konnte gezeigt werden, dass Gorillas ohne diese Lernprozesse nicht in der Lage sind, ihre Jungen aufzuziehen. [6]
In unserer Kultur ist es eher unüblich, schon in jungen Jahren derart intensiv und eindrücklich mit dieser Thematik konfrontiert zu werden. Verschiedene Techniken werden in unserer Kultur eher „kurz vor knapp“ vermittelt – beispielsweise im Geburtsvorbereitungskurs bei einer Hebamme. Hebammen leisten aber noch mehr. Mit ihrer Erfahrung und ihrem Wissen um die Geburt und den weiblichen Körper sichern sie einen möglichst komplikationslosen Ablauf. Sie überwachen den Zustand des Babys und können in entscheidender Weise Einfluss auf die Geburt nehmen.
Wie wichtig Hebammen in der westlichen Kultur sind, lässt sich sehr gut an einem Land zeigen, welches seine Hebammen nahezu abgeschafft hat und Geburten zum Großteil von Ärzten in Krankenhäusern betreuen lässt: den USA. Hier sind nicht einmal bei 10 % aller Geburten Hebammen anwesend, aber bei 91 % der Geburten Ärzte. Nahezu alle Geburten (99 %) finden in Krankenhäusern statt [7].
In Zusammenhang mit den zuvor zitierten Studien überrascht es dann auch nicht mehr, dass die USA bei der Kinder- und Säuglingssterblichkeit im OECD-Vergleich geradezu miserabel abschneiden. So ist die Säuglingssterblichkeit (Tod innerhalb des ersten Lebensjahres) 40 % höher als in den Niederlanden (wo rund 30 % aller Geburten Hausgeburten sind) und immerhin 31 % höher als der OECD-Durchschnitt [8,9]. Und das, obwohl die USA fast doppelt so viel Geld in ihr Gesundheitssystem stecken, wie der OECD-Durchschnitt (gemessen am Anteil des Bruttoinlandproduktes).
Hebammen sind somit essentiell wichtig für Mutter und Kind. Leider ist es auch um die Hebammen hierzulande derzeit nicht gut bestellt. Da auch der Beginn des Lebens nicht gänzlich frei von Risiken ist, müssen sich Hebammen im Rahmen ihrer Tätigkeit versichern. Die entsprechende Haftpflichtversicherung wurde jedoch zunehmend teurer, inzwischen kostet sie über 5000 € im Jahr [10]; und das bei einem durchschnittlichen Stundenlohn von 7,40 € (netto!) [11].
Mit Unterstützung einer Hebamme kann die Mutter die Geburt nach eigenen Vorstellungen gestalten.
Inzwischen wurde zwar mit dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen eine Übergangslösung gefunden, die Situation bleibt jedoch angespannt. Darüber hinaus sollte man nicht vergessen, dass Hebammen, gemessen an dem gesellschaftlichen Wert ihrer Tätigkeit, schon immer zu schlecht verdient haben – ein Problem, das sie mit anderen nicht-ärztlichen Gesundheitsberufen teilen. Bei Hebammen wird dieser Missstand aber besonders deutlich, bedenkt man die Verantwortung, die eine Hebamme trägt.
Diese Verantwortung zeigt sich auch schon im Vorfeld der Geburt. Es gibt durchaus einige wenige Schwangerschaften, die sich nicht für die Hausgeburt eignen und es ist Aufgabe der Hausgeburtshebamme, zu entscheiden, ob eine Hausgeburt möglich ist oder nicht. Da vor allem Hebammen Hausgeburten betreuen, sind sie hier der beste Ansprechpartner. Wird die Schwangerschaftsvorsorge beim Gynäkologen gemacht, so sollte man sich dennoch spätestens in dieser Sache vertrauensvoll an eine Hebamme wenden, da nur Hebammen die nötige Erfahrung haben, die Eignung für eine Hausgeburt mit ausreichender Zuverlässigkeit beurteilen zu können und eher geneigt sind, in die natürlichen Fähigkeiten werdender Mütter zu vertrauen, als auf die Verheißungen der Gerätemedizin.
Fazit
Angesichts der Fakten zur Sicherheit der Hausgeburt und den nachteiligen Bedingungen in den Krankenhäusern sollte jede Schwangere in enger Absprache mit ihrer betreuenden Hebamme eine Hausgeburt anstreben, falls möglich. Für Mutter und Kind ist es die beste Wahl. Die Mutter kann sich während der Geburt besser entspannen und auf das Wesentliche konzentrieren, dadurch verläuft die Geburt meist reibungsloser, schmerzärmer und es kommt zu weniger Komplikationen. Außerdem muss sie nicht befürchten, dass gegen ihren Willen Eingriffe an ihr vorgenommen werden. Das Kind profitiert ebenfalls von der natürlichen Geburt. Es wird nicht ohne Not dem Risiko eines Kaiserschnitts ausgesetzt und die Mutter kann nach der Geburt ungestört auf seine Bedürfnisse eingehen.
Eines noch zum Schluss: Zum Einstimmen auf eine Hausgeburt gibt es kaum eine schönere Beschäftigung, als sich durch die zahlreichen Geburtsberichte zu lesen, die sich im Internet finden lassen. Entsprechende Sammlungen finden sich zum Beispiel hier:
http://hausgeburt.net/category/geburtsberichte/ (Link mittlerweile nicht mehr online)
http://www.hebammenblog.de/category/geburtsberichte/ (nicht nur Hausgeburten)
Ein besonders schönes Beispiel für eine selbstbestimmte Hausgeburt lässt sich auch in Randi Hausmanns Broschüre „Unter meinem Herzen“ finden.
Aber natürlich ist es auch lohnend, einfach in die Suchmaschine der eigenen Wahl mal die beiden Suchbegriffe „Hausgeburt“ und „Geburtsbericht“ einzugeben.
Quellen:
1: http://traumberufhebamme.wordpress.com/2011/02/21/birth-rape/ ↑
2: https://kaiserschnitt.faktencheck-gesundheit.de/interaktive-karten/ ↑
3: Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte (ECHR), Urteil 67545/09 ↑
4: de Jonge, A., van der Goes, B. Y., Ravelli, A. C., et al. (2009): Perinatal mortality and morbidity in a nationwide cohort of 529,688 low-risk planned home and hospital births. BJOG, 116(9), 1177-1184. ↑
5: Janssen, P., Saxell, L., Page, L., et al. (2009): Outcomes of planned home birth with registered midwife versus planned hospital birth with midwife or physician. Canadian Medical Association Journal, 181(6-7), 377-383 ↑
6: Wells, J. (2006): The role of cultural factors in human breastfeeding: adaptive behaviour or biopower. Journal of Human Ecology, 14, 39-47. ↑
7: Goodman, S. (2007): Piercing the veil: The marginalization of midwives in the United States. Social Science & Medicine, 65(3), 610-621. ↑
8:http://stats.oecd.org/# ↑
9:http://www.oecd-ilibrary.org/sites/factbook-2013-en/12/01/02/index.html?itemId=/content/chapter/factbook-2013-96-en ↑
10:http://www.hebammenverband.de/aktuell/nachricht-detail/datum/2014/08/05/artikel/deutscher-hebammenverband-akzeptiert-angebot-der-krankenkassen-zum-ausgleich-der-haftpflichtpraemie/ ↑
11: http://www.zeit.de/karriere/beruf/2013-01/beruf-hebamme/komplettansicht ↑
Zusammenfassung
lieber Regenbogenkreis,
schöner Artikel und ein lohnenswerter Denkanstoss für alle werdenden Mütter.
Ich habe selbst einen Sohn zuhause geboren, da für mich ein Klinikaufenthalt überhaupt nicht in Frage kam!
wir waren auch sehr vertraut mit unserer Hebamme und standen uns spirituell sehr nah. Doch leider kam es kurz nach der Geburt zu drastischen Komplikationen für meinen Sohn und mich.Er musste ins nächste Spital gebracht werden und von dort sogar noch weiter weg in eine Uniklinik auf die Intensivstation.Das war am frühen Morgen und bis zum nächsten Tag am Mittag konnte ich nicht aufstehen und zu ihm gebracht werden.
Ihn dann zu sehen zwischen all den Geräten, Medikamenten und fremden Menschen die mit ihm seine ersten Stunden auf dieser Welt verbracht haben, hat mich sehr geschmerzt und entsetzt! Ich wusste durch meine Ausbildung als Krankenschwester auch, was er für heftige Medikamente bekam. Das war überhaupt nicht das; was ich mir gewünscht hatte als Start in sein Leben...
Trotz allem war diese schulmedizinische Therapie und unser unerschütterliches Vertrauen, seine Rettung.
Er hatte einen gravierenden Sauerstoffmangel und ist kerngesund! Ich konnte trotz der Trennung sofort Stillen bis er fast 2 Jahre war. Wir hatten eine schöne, natürliche Geburt ohne Einwirken von aussen und auch nach der Geburt noch etwas Zeit, dass er bei mir auf der Brust liegen durfte...
UND : ich würde wieder zuhause gebären oder draussen, wenn der Termin in die warme Jahreszeit fällt :)
Viel Kraft an alle Mütter*
Zusammenfassung
alles was sie schreiben ist schön, berührt mich und entspricht mir.
als empathische dreifache mutter, die bei der hebamme zuhause entbunden hat und empathische gynäkologin und geburtshelferin enttäuscht mich dieser artikel... sehr...
halogenbeleuchtung?!... die häufige zange?!... zeit ist geld?!.... wann waren sie zuletzt in einem kreißsaal.
Zusammenfassung
ich finde es etwas schade, dass in diesem schönen Artikel "Geburtshaus- und Klinikgeburt" gleich (schlecht) gestellt werden. Viele Mütter finden im Geburtshaus eine gute Alternative zur Hausgeburt, wenn sie ihr Kind nicht in den eigenen vier Wänden auf die Welt bringen möchten- grade in Grossstädten ist die Wohnsitution öfter mal nicht ideal dazu (zumindest gefühlt).
Frauen bekommen in Geburtshäusern eine vertraute 1.1 Betreuung und kennen "ihre" Hebammen meist schon monatelang.... viele Frauen, die wir betreuen nennen das Geburtshaus später "zweites Wohnzimmer" und kommen gerne an diesen Ort zurück!
Zusammenfassung
Ich empfehle die Seminare von Birth into Being. Dort besteht umfangreiches Wissen zum Thema.