Wer ein Kind hat, das Windeln trägt, kennt das Problem: An manchen Tagen ist die Haut am Hintern gereizt, womöglich sogar stark gerötet und fügt dem kleinen Wesen heftige Schmerzen zu. Die wunden Stellen dann mit einer Chemiekeule einzuschmieren und mit einer neuen Windel zuzupacken macht es nicht besser.
Für alle, die eine kostengünstige, einhundert Prozent natürliche und noch für eine Menge andere Dinge brauchbare Alternative suchen, gibt es eine wundervolle Lösung.
Wunde Bereiche am Hintern können bei Babys und Kleinkindern zum Problem werden. Die Ausscheidungen sammeln sich in der Windel, und obwohl diese äußerst saugkräftig ist, kommt die Haut eben doch damit in Berührung. Selbst wenn man extrem aufmerksam ist und immer wieder wechselt, kann die Zeit, in der die Haut nicht mehr frei atmen kann und gereizt wird, zu Hautrötungen führen. Diese können sogar so schlimm sein, dass es richtig brennt und dem Kind weh tut, sodass es gar nicht mehr abgeputzt, geschweige denn wieder mit einer Windel angezogen werden will.
Eine Möglichkeit wäre, das Kleine eine Weile unten ohne herumlaufen zu lassen, was aber nicht immer möglich oder erwünscht ist.
"An meine Haut lasse ich nur Wasser und Kokosöl!"
Herkömmliche Cremes und Salben – besser nicht
Viele Eltern greifen zu den "herkömmlichen" Cremes, Lotionen und Salben, um das Problem so in den Griff zu kriegen und dem Nachwuchs wieder zu einem weichen, schmerzfreien Babypopo zu verhelfen.
Dummerweise sind diese bekannten und oft verwendeten Mittel zum Teil pures Gift.
Denn viele von ihnen beinhalten Inhalts- oder Zusatzstoffe, die alles andere als gesund sind.
Etwa Mineralöle, die die Haut regelrecht von der Außenwelt abschotten und damit ihre natürliche Regulation behindern. Als Folge davon trocknet sie aus und es muss immer neu gecremt werden - in einer Art Teufelskreis. Das habe ich in meiner Jugend selbst erlebt, als ich trockene und rissige Hände hatte, und über eine Mineralöl-Creme in diesen Kreislauf geraten bin. Sobald ich nach Monaten mit cremen aufgehört hatte, ging es den Händen wieder gut.
Noch dazu reichern sich Mineralöle (die ja wie alles andere über die Haut aufgenommen werden) in den Organen an, anstatt wieder ausgeschieden zu werden.
Aber auch harmlos Klingendes wie chemische Konservierungsstoffe und Parfüme sind nicht ohne, denn sie gelten als häufige Allergieauslöser, lagern sich im Fettgewebe ab - sind zudem in der Muttermilch nachzuweisen - und sind schwer abbaubar.
Zu schlechter Letzt beinhalten herkömmliche Baby-Pflegeprodukte häufig auch halogenorganische Verbindungen, Formaldehyd und Formaldehydabspalter, die ebenfalls schwer abbaubar sind, sich in der Umwelt anreichern, die Haut altern lassen und als allergieauslösend sowie krebserregend gelten. [1]
Kokosöl: Nur das Beste für die Haut
Eine Alternative sind Biocremes, die nach strengen Richtlinien überprüft werden und die nur unproblematische Wirkstoffe enthalten.
Aber noch besser geht es mit einem super wirkungsvollen, reinen Naturprodukt, das im Endeffekt sogar viel günstiger ist als jede Creme: Das Kokosöl.
Wirklich nur reines, cremiges Kokosöl. Das ist weiß, bzw. in flüssiger Form durchsichtig, wird aus Kokosfleisch gewonnen und wird bei milden bis kühlen Temperaturen fest. Es kann aber ganz leicht mit der Körperwärme des Fingers gelöst und aufgetragen werden. Es duftet wunderbar zurückhaltend, ist auch noch gut für die Hand des Elternteils und ist extrem wirkungsvoll.
Wir hatten mit unserer Tochter auch das Roter-Popo-Problem und sind mit Bio-Salben dagegen vorgegangen. Manchmal haben die aber nicht so gewirkt, wie wir uns das vorgestellt hatten, zudem sind sie nicht gerade billig. Also haben wir uns überlegt, dass Kokosöl, welches wir in Massen im Haus hatten, ja gut für die Haut sein soll. Daher haben wir auf unsere Intuition hörend dem Öl eine Chance gegeben und die roten, schmerzenden Stellen damit eingeschmiert.
Es grenzte fast an ein Wunder, wie schnell die Rötungen weggingen und die Haut sich wieder erholt hat. Heute benutzen wir es nur noch als Popo-Creme und seitdem tauchen wunde Stellen meist schon gar nicht mehr auf. Wenn sie doch mal etwas gegessen hat, was ihre Pipi aggressiver macht oder aus Versehen ein paar Sandkörner in die Windel geraten sind und den Hintern gereizt haben, dann mischen wir das Öl noch mit etwas Kurkuma. Das macht die ganze Sache zwar sehr gelb und färbt unter Umständen auch die Finger, steigert die wundstillende Wirkung aber noch einmal enorm.
Die Nebenwirkungen sind ... tja, es gibt keine. Ich kann mir kein besseres Mittel vorstellen. Es funktioniert, verursacht keine Schwierigkeiten und kann ohnehin noch für alles Mögliche andere genutzt werden.
Weitere Anwendungsmöglichkeiten von Kokosöl
Kochen und Braten: Eine Anwendungsmöglichkeit ist beim Kochen oder Braten. Wir verwenden es gerne als Butter- bzw. Margarine-Ersatz. Man kann es genauso benutzen, es ist hitzebeständig, schmeckt angenehm mild und gut und kommt völlig ohne irgendwelche Zusatzstoffe aus. Ein Traum für Veganer und Allergiker.
Süßigkeiten selber machen: Was auch prima funktioniert, ist, sich Süßigkeiten damit herzustellen. Für eine leckere Schokolade etwa muss man nur Kokosöl, ein paar Haselnüsse, etwas Kakao, ein bisschen Wasser und etwas zum Süßen (z.B. Agavendicksaft) in einen Küchenmixer füllen. Dann kräftig durchmixen bis es cremig ist und wenn man es knackig haben will, noch in den Kühlschrank stellen.
Rohkost Brei: Auch für einen veganen Rohkost-Brei für das Kind haben wir es gerne verwendet. Man nehme Kokosöl, Mandelmus und etwas Frisches, z.B. Banane, Apfel oder Fenchel und mixe das alles gründlich im Küchengerät. Bei Bedarf etwas Wasser hinzufügen. Schmeckt köstlich, ist gesund und schnell und einfach zubereitet.
Hautpflege: Doch auch zur Pflege ist es wunderbar geeignet. Beispielsweise kann man sich trockene oder rissige Haut damit einreiben und sie wird wieder geschmeidig. Zudem schützt das Kokosöl bis zu einem gewissen Grad vor Sonnenbrand und hält sogar Blutsauger wie Flöhe ab, denn die können seine natürlichen Inhaltsstoffe nur schwer ertragen.
Dabei hat es zwar einen Eigengeruch, der ist aber sehr dezent und man braucht keine Angst haben, sich in eine wandelnde Parfümfabrik zu verwandeln. Zumal man es ja auch noch mit ätherischen Ölen mischen kann, wenn man das möchte.
Wir können Kokosöl jedenfalls nur allen empfehlen, die sich und ihrem Kind nie wieder eine schädliche Chemiekeule zumuten und ihm stattdessen mit der sanften Kraft der Natur helfen wollen.
Einen weiteren interessanten Blog-Beitrag zu Thema findest Du hier: Ein kleines Leben beginnt windelfrei
Quellen:
[1] http://www.babynatur.de/blog/2010/12/krankmachende-babypflege-darauf-sollten-sie-beim-kauf-achten/ (Quelle mittlerweile offline)