Die Erde leidet dramatisch unter den Folgen der menschlichen Besiedlung, vor allem seit dem Industriezeitalter. Wir planieren, verbrennen, verschmutzen und vermüllen unsere Umwelt - und provozieren, dass sie bald nichts mehr zu bieten hat, dass wir ihr nehmen können. Seitdem erdölhaltiges Plastik in aller Welt zum tagtäglichen Leben der Menschen gehört, finden wir es in kleinsten Partikeln an jedem Strand der ganzen Welt wieder - sogar dort, wo es gar keine Siedlungen gibt.
Damit unsere Strände bald wieder so aussehen, brauchen wir dringend eine Lösung für das weltweite Müllproblem.
Der (nicht recycelte, sondern dort verbleibende!) Müll im Meer sähe bildlich etwa so aus: Auf jedem 30. Zentimeter Küstenabschnitt der gesamten Welt würden 5 Müllsäcke voll mit Plastikmüll stehen. Klingt unvorstellbar und ist doch nur eine Eisbergspitze von dem, was wir täglich anrichten. Millionen von Tüten treiben herrenlos durch die Meere.
Diese Zustände rufen die Forschung zu alternativen Umverpackungen auf den Plan. Umweltschonende Alternativen, die dem Kreislauf des Lebens wieder zugeführt werden. Ganz vorn dabei ist hier Papier, denn es ist abbaubar. Aber Moment, ist es so einfach? Nein.
Allein für die Jahresproduktion von Starbucks, einer Großkette für Kaffee, werden jährlich 20 Millionen Bäume gefällt. 320.000 lautet die Anzahl der Coffee-to-go Becher, die wir in nur einer einzigen Stunde in Deutschland von jener Kaffee-Kette kaufen. Hier lässt sich, wenn man von der Produktion des Kaffees an sich einmal absieht, mit dem selbst mitgebrachten Becher schon eine kleine Abhilfe für unsere Erde schaffen. Eine Lösung, die sich glücklicherweise immer größerer Beliebtheit erfreut.
Solange Plastik und Papier im Recycling-Kreislauf bleiben und wiederverwertet werden, sind wir schon einen Schritt weiter; jedoch sind Ideen, die wir uns vielleicht derzeit noch gar nicht vorstellen können, die wirkliche Zukunftsmusik. Natürlich handelt es sich hier nicht um perfekte Varianten, die sofort die ganze Welt verändern; doch nur mit neuen Ideen und Ansätzen kann sich langfristig etwas verbessern.
Brot in ätherischen Ölen verpackt
An der Staatlichen Universität von Vicosa in Brasilien wurde erfolgreich getestet, dass die antimikrobiellen Effekte von ätherischen Ölen interessant für die Haltbarmachung von leicht verderblichen Nahrungsmittel sein können. Durch verschiedene Techniken, wie das langsame Vermischen und Ultraschallbehandlungen, konnten die Wissenschaftler eine dickflüssige Emulsion als Grundbaustein für eine mögliche essbare Verpackung erzeugen. Dies war mit ätherischen Auszügen aus Oregano und Gewürznelkenblüten möglich. Um eine folienartige Konsistenz zu erreichen, mischten die Forscher nun mit Methylcellulose eine essbare Faser hinzu.
Tests mit konservierungsmittelfreiem Brot zeigten Ergebnisse, die in der Zukunft interessant sein könnten: Das Brot war ganze 15 Tage lang haltbar. Im Gegensatz zur herkömmlichen Plastikverpackung hielt der Ölfilm das Brot länger frisch und nutzte sich auch nicht ab. Nicht nur Brot am Stück, sondern auch bereits vorgeschnittenes Brot konnte eine derart lange Haltbarkeitsdauer in der, ausschließlich aus essbaren Materialien bestehenden, Hülle vorweisen. Interessant ist dies nicht nur für heimische Supermarktregale, sondern ebenfalls für den Transport in Regionen mit Nahrungsmittelmangel. Auch die Schimmelbildung konnte im Vergleich zu Plastik durch die Verpackung aus ätherischen Ölen deutlich verzögert werden, was auf die antimikrobiellen Wirkstoffe in den Ölen zurückzuführen ist.
Zusätzlich zu Nahrungsmitteln kann die Verpackung aus ätherischen Ölen ferner für medizinische Produkte und Mittel interessant werden, da sie Keime besser abhält als Plastik, robuster ist und keine giftigen Stoffe abgibt.
Wasser in essbaren Blasen
Was auf den ersten Blick wie ein Partygag klingt, ist tatsächlich Wirklichkeit: Wasser verpackt in essbaren Plastikblasen, die man sogar selbst machen kann.
Das zu lösende Problem: Kann ich eigentlich Wasser anders verpacken, als in Plastik oder Glas? Denn auch wenn Glas aufgrund seiner Langlebigkeit deutlich besser ist als Plastik, wird ebenfalls bei der Herstellung von Glas viel CO2 in die Atmosphäre gestoßen.
Die essbaren Wasserblasen bestehen aus Natriumalginat, welches aus Braunalgen gewonnen wird, Calciumlaktat und Wasser. Die exakte Rezeptur der Firma, die diese Wasserblasen herstellt und sogar Säfte darin verpackt, ist leider nicht bekannt. Unter dem Suchbegriff “edible water bottles” finden sich im Internet jedoch viele Anleitungen, so eine Blase selbst herzustellen, die zum Ausprobieren einladen. Wissenschaft zum Anfassen und Selbsterleben - ein Konzept, das schon häufig zu großen Erfolgen in der Forschung führen konnte. Denn wo viele Köpfe denken, entstehen schnell Lösungen, die lange unmöglich schienen.
Natürlich ist diese Art des Wasser-Transportes noch nicht völlig ausgereift. Für Getränke ist es im Alltag derzeit immer noch am besten, eine wiederverwendbare Flasche dabei zu haben und daheim sollte man statt aus gekauften Plastikflaschen, das Wasser aus dem Hahn vorziehen und dieses im besten Falle filtern, wie mit unseren Umkehrosmose Anlagen.
Auch die leckeren Schokoladen von Lovechock und die rohveganen Gemüsechips aus unserem Shop punkten mit einer komplett kompostierbaren Verpackung. Ferner bestehen unsere Produktdosen und -gläser aus Green PE sowie Violettglas, um die Umwelt zu schonen und Kunststoffe zu vermeiden. Auch unsere Papier-Zellophan-Nachfüllpackungen können getrennt entsorgt werden. Jeder kleine Schritt von Dir, weniger Plastik zu konsumieren und auf natürliche Verpackungen umzusteigen, kann etwas bewirken und die Welt verändern.
Hier findest Du weitere Informationen im Netz:
http://www.naturalnews.com/045645_food_packaging_edible_plastic_essential_oils.html
http://dariadaria.com/2016/10/lieber-starbucks-wir-mussen-reden.html (Quelle mittlerweile offline)
http://dariadaria.com/2016/10/wie-viel-regenwald-zerstort-dein-lifestyle.html (Quelle mittlerweile offline)
http://dariadaria.com/2016/10/mullhalde-meer-10-wichtige-fakten-uber-plastik.html (Quelle mittlerweile offline)
http://www.skippingrockslab.com/ (Quelle mittlerweile offline)
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