In etwas herzhaft hineinbeißen...
Die Peperoni gibt sowohl in der rohen, als auch gekochten Küche den gewünschten, scharfen Kick. Bild-Quelle Linda Püschel
Gewürze in jeglicher Form geben der Nahrung den Charakter des Herzhaften. Unter herzhafter Rohkost versteht man rohe Nahrung, die nicht süß, sondern salzig, würzig oder kräftig ist. Nahezu alle Gerichte, die wir aus der heißen Küche kennen, können auch in rohem Zustand zubereitet werden. Hier ist der Kreativität keine Grenzen gesetzt und Du wirst in diesem Artikel spannende, herzhafte Rohköstlichkeiten kennenlernen, die Du auch als kleinen Anreiz für das Selbermachen nutzen kannst.
Von Tomatenknäcke- und Knusperbrot, Buchweizenmüsli und Pizzakräcker...auf gehts zur Entdeckungstour!
Warum roh froh macht
Im Prinzip kann alle Nahrung, die nicht erhitzt oder bis höchstens 42 Grad schonend erwärmt wird, als Rohkost bezeichnet werden. Hierzu zählen auch getrocknetes (gedörrtes) Obst und Gemüse oder eingelegte Oliven und sogar schonend zubereitetes Knäckebrot. Die gesundheitlich gewinnbringenden Effekte naturbelassener Kost liegen auf der Hand: Nähr- und Vitalstoffe bleiben weitestgehend in ihrer Gänze vorhanden und werden nicht durch die Erhitzung zerstört. Vielleicht kennst du das, wenn Du Gemüse zu lange gekocht hast. Es schmeckt dann oft leer, beinahe tot.
Es ist sinnvoll, so viel Rohkost wie möglich in Deinen Alltag einzubauen. Nicht-gekochte Nahrung ist lebendig, frisch und reichhaltig und wirkt sich auf unsere Gesundheit elementar und nachhaltig aus. In der Gerson-Therapie beispielsweise bilden rohe Obst- und Gemüsesäfte die Grundlage des Heilungsprozesses. Zahlreichen Menschen mit degenerativen Krankheiten wie Krebs, Autoimmunerkrankungen, Allergien etc. konnte bereits mit dieser Therapieform geholfen werden. Rohe Kost kann folglich einen stark entgiftenden Effekt haben und Dich in Deiner Gesundheit stärken. Im Hinblick auf die zunehmend verschmutzte Umwelt und die ausgelaugten Böden sind wir Menschen in der westlichen Welt tendenziell nährstoffunterversorgt. Zerkochen wir dann auch noch die minderwertige Nahrung, bleibt am Ende fast nichts mehr von den so wichtigen Vitaminen und Mineralien übrig. Unser Körper wird nicht ausreichend gefüllt und genährt. Wie soll denn unser Organismus ein starkes Immunsystem bilden, wenn wir in einem permanenten Mangel-Modus leben und darüber hinaus immer mehr Gifte in uns eindringen?
Wundern sollten wir uns über die explodierenden Zahlen an zivilisatorischen Krankheiten in unserem Kulturkreis also nicht, obwohl hier natürlich noch zahlreiche weitere Aspekte mit hineinspielen. Unser Geist, unsere mentale Verfassung spielt beim Thema Gesundheit eine wichtige Rolle. Körper und Geist kann als eins verstanden und im gegenseitigen Wechselspiel betrachtet werden.
Baust Du frische Säfte, Obst und rohes Gemüse in Deinen Alltag ein, spürst Du, wie sich auch mental bei Dir etwas verändert. Du bist positiver gestimmt und gehst mit einer ganz anderen Energie in den Tag! Das mag ja alles stimmen, denkst Du Dir jetzt, aber wie setze ich das praktisch innerhalb meines hektischen Alltags um? Kann ich rohe, frische Nahrung auch haltbar machen – und herzhaft noch dazu?
Methoden, um rohe Nahrung haltbarer zu machen
Neben dem direkten Verzehr von frischem Obst und Gemüse, gibt es verschiedene Methoden, um rohe Nahrung zu konservieren und das auf schonende Weise – sonst wäre es ja auch keine Rohkost mehr. Es war früher notwendig, dass sich die Menschen die üppig ausgefallene Ernte noch für ärgere Zeiten aufheben, in denen Essen eben nicht einfach verfügbar war. Dafür mussten Formen der natürlichen Konservierung gefunden werden, damit die Nahrung nicht schlecht wurde.1
Durch die ständige Verfügbarkeit zahlreicher Lebensmittel in Supermärkten sind wir heutzutage sehr verwöhnt. Doch es ist ein Trend zu verzeichnen in Richtung „Do-It-Yourself“, also das Selbermachen, wie zum Beispiel Einlegen, Fermentieren oder Dörren verschiedener Obst- und Gemüsesorten. Sauerkraut oder würzige Oliven sind nicht nur unglaublich schmackhaft, sondern auch noch gesund.
Luft- und Wärmetrocknung
Bevor es die Dörrgeräte von heute gab, hat man die Ernte durch Sonne und Wind luftgetrocknet oder spezielle Steinöfen verwendet. Sowohl Dörren als auch frühere Trocknungsverfahren haben gemein, dass den natürlichen Lebensmitteln Feuchtigkeit entzogen wird. Die Dehydrierung macht also die Lebensmittel haltbar. Denn die kurze Lebensdauer pflanzlicher Nahrung hat mit ihrem innewohnenden hohen Wasseranteil zu tun. Die Überlebensgrundlage für Bakterien und andere Erreger, wie beispielsweise Schimmelpilze, bildet Wasser. Den Erregern wird durch das Entziehen des Wassers die Lebensgrundlage genommen, was die Haltbarkeit der Lebensmittel verlängert. Durch die Zufuhr von Wärme und Luft werden die Verdunstung des Wassers und der Abtransport der Feuchtigkeit gewährleistet. Die im Innern befindliche Feuchtigkeit in pflanzlichen Lebensmitteln gelangt über die Oberfläche langsam nach außen. Alle anderen Bestandteile bleiben zurück und die Restfeuchtigkeit beträgt je nach Lebensmittel und Dörrvorgang um die 10 bis 15 %.2
Was kommt dabei raus?
Mit der Verdunstung verändern sich die Lebensmittel, was zu einer veränderten, festen Konsistenz führt. Die Länge der Haltbarkeit hängt vom Dörrvorgang und von der Art und Weise der Aufbewahrung der getrockneten Nahrung ab.
Nicht nur die typischen Apfelringe oder Bananenchips können durch das Dörren hergestellt werden, sondern es können im Prinzip alle pflanzlichen Lebensmittel wie Kräuter, Nüsse oder Pilze getrocknet werden. Durch das Trocknungsverfahren kannst Du Dir im Voraus einen Vorrat organisieren, auf den Du längere Zeit als herzhaften, rohen Snack für zwischendrin zurückgreifen kannst.3
Einlegen und Fermentieren
Gemüse wie Zucchini, Paprika, Broccoli oder Sellerie, eingelegt beispielsweise in einem Essigsud in Gläsern, sind eine echte Augenweide. Je nach Belieben kannst Du den Sud mit Kräutern und Gewürzen variieren, beispielsweise mit Dill, Rosmarin, Estragon, Pfefferkörner, Thymian, Knoblauch und Senfkörner. Eine exotische Note geben mit Meerrettich, Ingwer, Chilis und Koriander.
In Essig eingelegtes Gemüse und Sauerkraut können über Monate hinweg haltbar sein. Bild-Quelle: Linda Püschel
Darüber hinaus kennst Du sicherlich die Methoden des Fermentierens. Auch hier eröffnen sich schier unbegrenzte Möglichkeiten, frische Nahrung zu konservieren und immer mal wieder in den Genuss herzhafter Rohkost zu kommen.
Spontan fällt Dir vielleicht Rotkraut ein. Die Zubereitung geht schnell und lohnt sich auf jeden Fall. Hast Du zum Beispiel schon einmal Sauerkraut selbstgemacht? Das geht ganz simpel: Weißkohl wird in feine Streifen geschnitten, mit Salz in eine Schüssel gegeben und dann ordentlich geknetet. Nach und nach entzieht das Salz dem Weißkohl das Wasser und Du machst so lange weiter, bis das Kraut völlig in Wasser schwimmt bzw. von der Salzlake ganz bedeckt ist. Du kannst noch eine würzige Note mit Lor- und Wacholderbeeren und Kümmel hinzufügen. Anschließend lässt Du es in einem Glasbehälter bei Raumtemperatur für mindestens 4 bis 5 Tage – wenn möglich auch länger – ziehen. Du brauchst keinen Zucker für den Fermentierungsprozess!
Sauerkraut ist reich an natürlichen Vitaminen wie Vitamin C, Vitamin K, Folsäure oder Beta Carotin (der Vorstufe von Vitamin A). Weiterhin werden wertvolle Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Natrium und Magnesium mitgeliefert. Und es schmeckt einfach wunderbar. Warum es sich aber vor allem lohnt, diese tolle herzhafte Rohkost in Deinen Speiseplan einzubauen, ist der probiotische Effekt des Sauerkrauts. Während das Kraut fermentiert, also während des Gärungsprozesses, bilden sich vermehrt lebendige Milchsäurebakterien. Diese sind so wichtig für eine gesunde Darmflora und einen starken Darm, insbesondere nach einer Antibiotika-Therapie, die auch die gesunden Darmbakterien abtötet. Hier gelangst Du zu unserem außergewöhnlichen Knusper-Sauerkraut-Brot.
Bildquelle: Linda Püschel
Wer kennt nicht die leckeren, herzhaft eingelegten Oliven aus dem südeuropäischen Raum? Zugegeben ist das Selbermachen hier schon ein wenig aufwendiger und es steckt Geschick und Erfahrung dahinter, um Oliven schmackhaft zu machen. In einen schnelleren Genuss gelangst Du mit den schwarzen Thrumba Oliven oder den schwarzen Amfissa Oliven aus dem Regenbogenkreis Shop, die ein leckerer Snack für zwischendurch sind. Wer vom mediterranem Flair noch nicht genug hat, sollte unbedingt das aromatisch feine Oliven-Rohkostbrot probieren, das auf Mandel-Buchweizenbasis und mit roten Oliven, Karotten, Sonnenblumenkernen, goldenem Leinsamen, duftendem Thymian und kalt gepresstem Olivenöl zubereitet wurde. Lecker!
Inspirationen weiterer herzhafter Rohköstlichkeiten
Die meisten Produkte bei Regenbogenkreis haben Rohkostqualität, damit sie uns mit ihrer ganzen Palette an Nährstoffen zur Verfügung stehen.
Samen und Körner bilden wichtige Bestandteile roher Vollkost und können auch in die herzhafte Küche integriert werden:
- Sesamsamen liefern wertvolle Fette und unterstützen mitunter das Herz-Kreislauf-System. Hier findest Du sogar das aus Sesam gemachte Sesammus in Rohkostqualität.
- Chiasamen sollte man vor dem Verzehr in Wasser ein paar Stunden einweichen und aufquellen lassen. Sie sind ein echtes Powerfood und mit ihrem hohen Ballaststoffanteil spenden sie Kraft, Ausdauer und Energie.
- Hanfsamen sind reich an Omega 3 und 6 Fettsäuren sowie essenziellen Aminosäuren, schmecken nussig und sind vielseitig einsetzbar in der Küche. Bei uns gibt es schonend geschälte Hanfsamen oder sogar gekeimte Hanfsamen, was weitere, wertvolle Enzyme liefert. Lass Dich auch von unserem Chia-Hanfbrot inspirieren!
- Kürbiskerne sind gefüllt mit wichtigen Nährstoffen wie Magnesium und Eisen und sorgen für ein nussiges und würziges Aroma. Du findest sie als wertvollen Bestandteil bei den leckeren Tomatenknäckern
- Die gesunden Leinsamen und Sonnenblumenkerne sind in roher Form als Bestandteile der Pizzakräcker zu genießen!
- Buchweizenkörner sind ein wahres und auch deutlich spürbares Nährstoffpaket. Dabei handelt es sich aber nicht, wie man irrtümlich annehmen könnte, um eine Weizenform, sondern Buchweizen gehört zum sogenannten Pseudo-Getreide und ist glutenfrei. Man kann die Körner auch keimen lassen. Buchweizen tut einfach gut, liefert hochwertiges, pflanzliches Eiweiß und spendet Energie. Hier findest Du das leckere, nussige Buchweizenmüsli.
Literaturverzeichnis:
- https://www.gruenesmoothies.org/doerren/
- https://www.gruenesmoothies.org/doerren/
- https://www.gruenesmoothies.org/doerren/