Natürliche Hormone

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Das bedeutsame Zusammenspiel der Hormone

Hormone spielen eine bedeutende, wahrscheinlich noch weit unterschätzte Rolle im menschlichen Körper. Die biochemischen Botenstoffe werden in Drüsenzellen von bestimmten Organsystemen gebildet und gelangen durch das Blut zu den Zellen. Diese sind wiederum mit speziellen Andockstellen (Rezeptoren) versehen, die die von den Hormonen übertragenen Informationen entschlüsseln. Ohne Hormone würde also in unserem Organismus nichts reibungslos ablaufen. Sie sind verantwortlich für Wachstum, die Sexualität, für Stressreaktionen und verschiedene physiologische Abläufe wie zum Beispiel die Blutzuckerregulierung.1

Unser Hormonhaushalt verändert sich im Laufe unseres Lebens aus vielschichtigen Gründen. Gerät er in ein chronisches Ungleichgewicht, zieht das gewissermaßen einen „Rattenschwanz“ nach sich, der uns in unserer Gesundheit und in unserem Wohlbefinden maßgeblich beeinträchtigen kann, meist mit sehr unterschiedlichen, für viele Menschen nicht erklärbaren Symptomen, deren Ursache sie oft nicht mithilfe ihrer Ärzte lösen können. Während es heute noch immer bei hormoneller Dysbalance – die in fast jeder Lebensphase auftreten kann – als normal gilt, zu synthetischen Hormonpräparaten zu greifen, werden immer mehr Menschen auf die gefährlichen Nebeneffekte, die diese mit sich bringen, aufmerksam. Aber wie es oft der Fall ist, mussten zuvor erst unzählige Frauen zum Beispiel in den Wechseljahren die künstliche Hormontherapie in der Praxis leidvoll erproben, und zwar mit teilweise fatalen gesundheitlichen Konsequenzen, was im weiteren Verlauf dieses Artikels noch genauer beschrieben wird.

Der Ruf nach einem natürlichen Weg wird lauter, die Frage ist nur wie. Gibt es denn eine „natürliche Hormontherapie“? Sind in Pflanzen oder gar im Allgemeinen in Nahrungsmitteln Stoffe enthalten, die wie Hormone in uns wirken können? Der französische Schriftsteller Antoine de Saint Exupéry gibt uns einen klugen Wink: „Um klar zu sehen, genügt oft ein Wechsel der Blickrichtung.“2 Es ist der Wechsel in eine Richtung, die schon immer da war.

Die Lüge über die Wechseljahre

Die Wechseljahre (Klimakterium) der Frau werden in unserem Kulturkreis als gesundheitliche Störung verstanden. Es ist eine hormonelle Veränderung, die jede Frau individuell und zeitlich verschieden durchlebt: Die Eierstöcke fahren die Östrogenproduktion herunter, was bei manchen Frauen bereits ab dem 40. Lebensjahr, bei anderen erst deutlich später beginnen kann. Mit Ende 50 haben die meisten Frauen diesen Prozess durchgestanden, der für sie sowohl psychisch als auch physisch herausfordernd sein kann.

Östrogene sind Sexualhormone, die unter anderem die Reproduktion steuern. Werden während des Klimakteriums immer weniger Östrogene produziert, kommt es zu einem verspäteten Eisprung oder auch einem Ausbleiben desselben. Diese Phase der hormonellen Veränderung bringt für viele Frauen Beschwerden mit sich wie Zwischen- und Dauerblutungen, Schweißausbrüche, Hitzewallungen, eingeschränkte Libido, Scheidentrockenheit, Stimmungsschwankungen, Schlaflosigkeit, Reizbarkeit, Arteriosklerose (Arterienverkalkung), Osteoporose (Knochenschwund) usw. Übrigens können auch Männer durch den Rückgang der Testosteronproduktion die Wechseljahre (Klimakterium virile) mit depressiven Verstimmungen, Leistungsminderung, Stimmungsschwankungen sowie Libido- und Potenzminderung erleben.3

Diese hormonelle Veränderung, die jeder Mensch mehr oder minder durchwandert, ist ein natürliches biologisches Phänomen, das jedoch in unserer Gesellschaft als „abnormal“ und als eine therapiebedürftige Krankheit verstanden wird. In der Schulmedizin war und ist man noch immer der Meinung, dieses Defizit an Hormonen müsse mit künstlichen Ersatzhormonen behandelt werden. In den 1960-er Jahren wurde daher ordentlich die Werbetrommel gerührt: Verkauft wurde das Bild der Frau als „Quell von Jugendlichkeit und Gesundheit“. Die Hormonersatztherapie wurde zu einer Standardtherapie für fast jede Frau, denn die Therapie galt als unkompliziert, einfach und sicher. Und natürlich lukrativ.4

Einige veröffentlichte Studien seit den 1990-er Jahren trugen allerdings dazu bei, die Verabreichung von Hormonen nicht mehr ganz so leichtfertig durchzuführen.

Die gefährlichen Konsequenzen der künstlichen Hormontherapie

Die sogenannte „Million-Women-Study“ untersuchte über eine Million Frauen im Alter von 50 bis 64 Jahren in Großbritannien. Die synthetischen Hormone schnitten schlecht ab: Unter der Hormonersatztherapie verzeichneten Frauen ein deutlich höheres Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, als Frauen ohne diese Therapie. Die Studie kam zu der Einschätzung, dass von 1993 bis 2002 die Hormonersatztherapie für ca. 20.000 zusätzliche Brustkrebsfälle gesorgt habe.5

Eine Studie der Cancer Epidemiology Unit in Oxford von 2017 deutet noch auf eine weitere Gefahr der synthetischen Verabreichung von Hormonen hin: Bereits unter 5 Jahren der Hormonverabreichung steigt das Risiko, an Eierstockkrebs zu erkranken, für eine Frau um 43 % an.6

Viele Frauen schreckten vor einer künstlichen Hormontherapie zurück, als sie von der Studienlage erfuhren. Dadurch kam es zu einem gewissen Einbruch an Hormonanwenderinnen. Dennoch ist heute trotz aller Studien und den deutlich aufgezeigten Risiken in den USA, England und Deutschland wieder ein Rückwärtstrend zu beobachten.7

Ebenso weist das Bremer Institut für Klinische Pharmakologie auf die mehr als 200.000 Fälle pro Jahr in Deutschland hin, in denen Frauen nach der Einnahme von Hormonpräparaten mit folgenreichen Nebenwirkungen zu kämpfen haben. Allein 16.000 Frauen sollen den Bremer Forschern zufolge sogar an den Folgen dieser Nebenwirkungen gestorben sein.8

Angesichts dieser schweren Beweislast gegenüber künstlichen Hormonen wäre es – bevor Hormonpräparate überhaupt den Markt erreichen – notwendig gewesen, Langzeitstudien über dessen Wirksamkeit und mögliche Nebenwirkungen durchzuführen. Jedoch zeugen die negativen Zahlen und das muntere „Weiterbewerben“ von künstlichen Hormonen nicht von einem Verantwortungsbewusstsein, sondern vielmehr von dem gierigen Drang der Pharmakonzerne, ein Geschäft auf Kosten der Gesundheit von Frauen zu machen. Verkauft wird über allem das scheinheilige Marketingbild, der Frau würde in ihrem Leid geholfen. Dieser Aspekt mag in dem Punkt zutreffen, dass die Symptome der Wechseljahre tatsächlich nach der Einnahme künstlicher Hormone abgeschwächt werden können. Die resultierenden Langzeitfolgen werden bis heute nicht ausreichend beachtet oder ganz ignoriert.9

Um es mit den Worten der Professorin Ingrid Mühlhauser von der Universität Hamburg auszudrücken: Eine Hormonersatztherapie gleiche einem „unkontrollierbaren Experiment“.10

Natürliche Alternativen mit bioidentischen Hormonen

Nichtsdestotrotz kann die hormonelle Umstellung während der Wechseljahre für Frauen zu unerträglichen Begleiterscheinungen führen, die ihre Lebensqualität deutlich schmälern. Doch es gibt weitaus sinnvollere Alternativen zu einer Therapie mit künstlichen Hormonen, die bei bewusstem Einsatz das hormonelle Ungleichgewicht beeinflussen können und vor allem keine schädigenden Nebenwirkungen mit sich bringen.

Grundsätzlich spielt eine vollwertige, biologisch-pflanzliche Ernährung eine essenzielle Rolle, die nicht erst in den Wechseljahren beginnen, sondern uns unser ganzes Leben lang in unserem Hormonhaushalt positiv unterstützen sollte. Pflanzen enthalten “bio-identische Hormone“, sprich natürliche Hormone, die in unserem Körper baugleich vorkommen und somit nicht gefährlich werden können. Viel frische Luft, Bewegung und Vitamin D durch Sonnenlicht sind weitere elementare Faktoren für einen ausgeglichenen Hormonhaushalt.11

Je nach Grad des hormonellen Ungleichgewichts ist es sinnvoll, eine ganzheitliche Hormontherapie mit bioidentischen Hormonen in Begleitung eines Heilpraktikers durchzuführen; insbesondere deshalb, um in Erfahrung zu bringen, an welchen Hormonen es mangelt bzw. wovon es einen Überschuss gibt. Ziel der natürlichen Hormontherapie ist es, das körpereigene Hormonsystem zu stimulieren und zu reaktivieren, um idealerweise die verloren gegangene hormonelle Balance wiederherzustellen.12

Phytoöstrogene

Viele Pflanzen haben die Fähigkeit, unseren Hormonhaushalt aufzufüllen. Urvölker, deren Nahrung reich an pflanzlicher Kost war, kannten die Formen der Wechseljahresbeschwerden gar nicht. Unsere moderne, denaturierte Nahrung weist einen deutlich reduzierten Gehalt an Mineralstoffen, Vitaminen und Hormonen auf.

Phytoöstrogene sind sekundäre Pflanzenstoffe, zu denen unter anderem die bekannten Isoflavone und Lignane gehören. Daidzein, Genistein und Coumestrol sind die bekanntesten Phytoöstrogene. Es sind keine Östrogene im klassisch chemischen Sinne, sondern sie sind als Wirkstoffe zu verstehen, die den menschlichen Hormonstoffwechsel ähnlich regulieren können wie körpereigene Hormone. Dies geschieht dadurch, dass sich die Phytoöstrogene in ihrer strukturellen Gemeinsamkeit mit den Östrogenen an deren Rezeptoren andocken und dadurch östrogenähnliche Wirkungen in uns erzielen können. Ein hoher Gehalt an Phytoöstrogenen ist in folgenden Pflanzen zu finden:

- Sojabohnen

- Rotklee

- Leinsamen

- Hülsenfrüchte

- Getreidekleie

- Hopfen 

Insbesondere Sojabohnen und Rotklee weisen eine hohe Konzentration an Phytoöstrogenen auf und können vor Osteoporose und Herzinfarkt schützen. Im asiatischen Raum gibt es weniger Frauen mit klimakterischen Beschwerden, was vor allem auf die höhere Menge an Soja in ihrem Speiseplan zurückgeführt wird.13

Progesteron

Das weibliche Geschlechtshormon Progesteron ist für die Produktion von Gelbkörpern verantwortlich und sehr wichtig für den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut, besonders während einer Schwangerschaft. Im Klimakterium nimmt der Progesteronspiegel immer weiter ab, was zu typischen Wechseljahresbeschwerden wie Gereiztheit oder Schlafstörungen führen kann. Aber auch junge Frauen leiden häufig unter dem Prämenstruellen Syndrom (PMS), das im Zusammenhang mit ihrem Menstruationszyklus steht und mit verschiedenen emotionalen wie physischen Beschwerden einhergeht.

Die britische Ärztin Dr. Katharina Dalton entdeckte bereits vor über 30 Jahren die Bedeutung des wichtigen Hormons Progesteron beim PMS und behandelte ihre Patientinnen mit natürlichem Progesteron, was zu großem Erfolg führte.14

Der natürliche Inhaltsstoff Diosgenin ähnelt dem menschlichen Progesteron und ist vor allem in der Yamswurzel enthalten. Es handelt sich um eine vielseitige Heilpflanze, die neben der knochenstärkenden Wirkung traditionell bei vielen Frauenleiden – Zyklusschmerzen, PMS, Wechseljahresbeschwerden – eingesetzt wird. Hier gelangst Du zu unseren schonend hergestellten Mexican Wild Yam Kapseln.

Weitere bioidentische Hormone in Heilpflanzen

Es gibt eine Vielzahl an wertvollen Heilpflanzen, die hormonelle Dysbalancen auszugleichen vermögen.

Maca (Lepidium meyenii): Die Knolle aus den peruanischen Anden ist sehr reichhaltig an Nährstoffen wie Zink, Eisen, Kalzium, Proteinen, Magnesium, Phosphor und vielen Vitaminen. Bekannt als natürliches Potenzmittel soll sie die Libido und die Leistungsfähigkeit enorm steigern. In der Wurzel sind zudem sekundäre Pflanzenstoffe mit östrogenähnlicher Wirkung enthalten, die Frauen in der Menopause bei verschiedensten Symptomen unterstützen können. Hierzu gibt es bereits eine Studie, die allerdings noch keine endgültigen Schlussfolgerungen aus ihren Ergebnissen zieht. Dafür wären Langzeitstudien notwendig. Dennoch ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich die Maca-Knolle positiv auf den Hormonhaushalt auswirkt, sowohl bei Frauen, als auch bei Männern.15

Ashwagandha oder auch indischer Ginseng wird in unserem Kulturkreis nicht umsonst „Schlafbeere“ genannt. Die Heilpflanze trägt spürbar zu einem tieferen und erholsameren Schlaf bei. Mit den sekundären Pflanzenstoffen, die auch „Adaptogene“ genannt werden, hat sie eine ausgleichende und beruhigende Wirkung und kann uns in jeder Phase unseres Lebens stärken. Traditionell wird Ashwagandha als natürliches Aphrodisiakum verwendet; es kann zudem die Fruchtbarkeit des Mannes deutlich erhöhen.

Weiterhin sind folgende Heilpflanzen für ihre hormonausgleichende Wirkung bekannt:

  • Traubensilberkerze (Cimicifuga racemosa) ist eine der meistgebrauchten Heilpflanzen mit östrogenartiger Wirkung.
  • Salbei (Salvia officinalis): wirkt östrogenartig sowie schweißhemmend und kann vor allem praktisch als Tee eingenommen werden.
  • Frauenmantel (Alchemilla vulgaris) wird als Tee getrunken.16

Fazit

Es gibt natürlich noch viele weitere Heilpflanzen zu entdecken! Unsere Erde versorgt uns mit allem Nötigen, sodass wir nicht auf künstliche Stoffe angewiesen sein müssen, die auf lange Sicht mehr Schaden als Nutzen bringen.

Ebenso bedeutsam in der Regulierung des Hormonhaushalts sollen Omega-3-Fettsäuren sein. Sie können vom Körper nicht produziert, sondern müssen über die Nahrung zugeführt werden. In diversen Studien wurde nachgewiesen, dass die lebensnotwendigen Omega-3-Fettsäuren einen positiven Effekt auf die menopausalen Symptome haben.17 In unserem Shop findest Du das reine pflanzliche Algenöl Omega3-Vegan, dass aus der wertvollen Meeresmikroalge Schizochytrium sp. gewonnen wird. Es enthält die besonderen Fettsäuren EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure).

Nicht zu vergessen ist unser „Mindset“ und vor allem das Akzeptieren verschiedener Lebensphasen, die mit hormonellen Veränderungen einhergehen, trotz Werbung und des suggerierten Bildes, dass etwas „falsch“ mit uns sei. Außerdem sollte, wie schon erwähnt, jedem Menschen eine vollwertige und pflanzliche Ernährung ein Anliegen sein, um seine Gesundheit in optimaler Weise zu unterstützen und die Auswirkungen der hormonellen Veränderungen ertragbarer werden zu lassen.18

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